Das räumliche Zeichnen ist ein klassisches Forschungsthema der Kunstpädagogik, das in der vorliegenden Arbeit aus einem neuen Blickwinkel betrachtet wird. Während die Raumdarstellung in Kinderzeichnungen bereits umfassend im Hinblick auf das Endprodukt - die Zeichnung - analysiert wurde, blieb der Entstehungsprozess räumlicher Darstellung, insbesondere im Vermittlungskontext, bislang weitgehend unerforscht. Aus fachdidaktischer Perspektive untersucht diese Arbeit, wie Schulkinder in Begleitung einer Lehrperson räumlich zeichnen lernen: Welchen Herausforderungen begegnen die Lernenden während des Zeichnungsprozesses? Wie bewältigen sie diese und wie finden sie zu für sich überzeugende Lösungen - insbesondere durch Gespräche und Interaktionen mit der Lehrperson? Die Arbeit greift theoretische Diskurse zum zeichnenden Kind, zur Raumdarstellung und zur Zeichenvermittlung auf und führt sie für die empirische Untersuchung zusammen. Mithilfe eines mikrogenetischen und videografischen Forschungsansatzes wird dabei das Zusammenspiel relevanter Handlungen - wie etwa zeichnerische Gesten, Blickrichtungswechsel oder Interaktionen zwischen Lehrperson, Schulkind und Gegenständen - im zeitlichen Verlauf kleinschrittig analysiert. Die detaillierten Einzelfallanalysen zeigen relevante Zeichnungsstrategien, Momente des Erkenntnisgewinns und gelingende Vermittlungshandlungen. Die gewonnenen Ergebnisse werden fallübergreifend diskutiert und im Hinblick auf das fachliche Lernen und Lehren des räumlichen Zeichnens reflektiert. Damit leistet das vorliegende Buch einen wichtigen Forschungsbeitrag einer Fachdidaktik des räumlichen Zeichnenlernens.
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