Ediths ganze Sehnsucht erfüllt sich in der Liebe zu ihrer kleinen Tochter Anna. Sie hat das bäuerliche Leben hinter sich gelassen, ihre Familie, den Wald und die Armut eingetauscht gegen eine Stellung in der Stadt, gegen die Selbständigkeit und die Hoffnung auf ein Fortkommen. Wir sind in den dreißiger Jahren, Hitler kommt gerade in dem Jahr an die Macht, als Edith sich in Johann verliebt. Jetzt nimmt das Leben eine Form an, die für immer Bestand haben soll. Ihr Dorf scheint nun in weiter Ferne zu liegen, aber letztlich liegen auch die Politik und das Weltgeschehen außerhalb von Ediths Blickfeld. Ihre Hauptperson heißt Anna und die Geschicke der Familie soll schließlich Johann lenken, nicht Adolf Hitler. Allmählich stellt sich aber heraus, dass Hitler mehr Einfluss auf Ediths Leben nehmen wird als Johann. Ich lebe und Ihr sollt auch leben ist der intime Roman einer Frau, die drei einschneidende Abschnitte des 20. Jahrhunderts durchlebt: Nationalsozialismus, Krieg und Nachkriegszeit. Aus persönlichen Notizen, Fotoalben und Briefen hat die Autorin Ediths Leben herausgelesen und nachempfunden. Diese Recherchen brachten aber nicht nur das private Schicksal Ediths zum Vorschein, persönliche Tragödien und enttäuschte Hoffnungen eingeschlossen. Denn auch in den persönlichsten Aufzeichnungen scheinen zeitgeschichtliche Aspekte auf. Auf welcher Fotografie ist eine Hakenkreuzfahne zu sehen? Wer unterschreibt seine Postkarten mit Heil Hitler und wer bleibt bei den herzlichen Grüßen? Wie steht Edith zu all dem, zu den verschwundenen jüdischen Nachbarn und ihrer Freundin Jenny Adler? Wie sieht Edith ihre Gegenwart?
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