Christlicher Dogmatik droht umso mehr ein Bedeutungsverlust, je mehr sie selbstreferentiell um eine quasi ontologische Konstruktion eines "christlichen Wirklichkeitsverständnisses" bemüht ist, das sprachlich und inhaltlich mit gegenwärtigen Lebenserfahrungen nicht mehr zu vermitteln ist. In der Folge gerät der christliche Glaube selbst in eine Krise.
Vielversprechender scheint es, christliche Dogmatik mit Strukturelementen gegenwärtiger Lebensdeutung zu konfrontieren und sie als hermeneutische Anleitung zum Verstehen dieser gegenwärtigen Lebensdeutungen zu entwerfen.
Zu diesem Zweck wird in der vorliegenden Studie eine mit empirischen Methoden entwickelte Theorie über die runden Geburtstage des mittleren Lebensalters in einen Dialog mit einer hermeneutisch ausgerichteten Interpretation von schöpfungs- und rechtfertigungstheologischen Ausführungen Karl Barths gebracht.
Dieser Dialog erweist sich für beide Seiten als hermeneutisch ungemein fruchtbar. Außerdem ergeben sich gerade aus der Verbindung empirischer, hermeneutischer und dogmatischer Methoden entscheidende Impulse für eine hermeneutische (Neu-)Ausrichtung christlicher Theologie überhaupt.
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