Mitka und seine Frau leben in einem kleinen, gemütlichen Haus in Sparks, Nevada. Oberflächlich betrachtet, gehören sie zu einer ganz normalen, glücklichen Familie. Der Schein trügt aber. Nein, sie sind nicht unglücklich. Mitka trägt aber Traumata mit sich herum, die erst nach Jahrzehnten ein Ventil
fanden. Wie schwer muss es für ihn gewesen sein, sich seiner Frau zu öffnen? Und noch einmal viel…mehrMitka und seine Frau leben in einem kleinen, gemütlichen Haus in Sparks, Nevada. Oberflächlich betrachtet, gehören sie zu einer ganz normalen, glücklichen Familie. Der Schein trügt aber. Nein, sie sind nicht unglücklich. Mitka trägt aber Traumata mit sich herum, die erst nach Jahrzehnten ein Ventil fanden. Wie schwer muss es für ihn gewesen sein, sich seiner Frau zu öffnen? Und noch einmal viel schwerer, die Hilfe des Rabbis und weiterer Fachleute anzunehmen?
„Ich war doch noch ein Junge“ hält den Leser fest. Ja, die Lebensbeichte des Mitka Kalinski ist so grausam, dass es schmerzt. Das Buch beginnt mit vagen Erinnerungen des Mannes. Er war etwa 5 Jahre alt, als er in einem Kinderheim in Obhut gegeben wurde. Das war in der Ukraine im Ort Bila Zerwka. Als die Schergen des Führ.rs das Heim vor den jüdischen Kindern säubern wollten, floh er. Mutterseelenallein schlug er sich durch, bis er von einem Militärkonvoi, völlig überfüllt mit Todgeweihten, aufgegriffen wird. Dass er das anschließende Massaker überlebt, ist für ihn ein Wunder.
Etliche Stationen folgen und mit ihnen Erlebnisse, die kein Kind mitmachen darf. Die Autoren befragten Herrn Kalinski gemeinsam und über einen längeren Zeitraum. Viele Dinge kamen nach und nach in das Bewusstsein Mikas zurück. Seine Familie hilft ihm, dass er das Schreckliche zwar nicht vergessen, jedoch damit leben kann.
Nachdem er endlich über seine Traumata reden konnte, gab es für ihn nur ein Ziel: Er wollte zurück an die Orte seiner Pein und zudem auch seine Peiniger wiedersehen. Sie anschauen und fragen, warum sie so handelten. Gelingt ihm das? Findet er vielleicht auch seine Eltern?
Das Buch sollte jeder Lehrer seinen Schülern an die Hand geben. Bald sind alle Überlebenden der schrecklichen Zeit tot und es gibt keine Zeitzeugen mehr. Umso wichtiger sind Bücher, wie dieses. Daher gibt es auch eine ausdrückliche Leseempfehlung von mir.