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Liebeskummer ist brutal, allumfassend und gefühlt grenzenlos. Doch was, wenn es einen irrwitzigen Ausweg daraus gäbe? Alma Mathijsen überschreitet in dieser tragikomischen Geschichte mühelos die Grenze zwischen Wirklichkeit und Traum und erzählt dabei herrlich skurril von Liebe, Verzweiflung und schrägen Ideen, auf die man wohl nur im emotionalen Delirium kommen kann. In der Novelle «Ich will kein Hund sein» beschließt eine Frau, sich in einen Hund verwandeln zu lassen, um als Vierbeiner von ihrem Exfreund aufgenommen zu werden - endlich wieder seine Nähe spüren, ihn uneingeschränkt und…mehr

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Produktbeschreibung
Liebeskummer ist brutal, allumfassend und gefühlt grenzenlos. Doch was, wenn es einen irrwitzigen Ausweg daraus gäbe? Alma Mathijsen überschreitet in dieser tragikomischen Geschichte mühelos die Grenze zwischen Wirklichkeit und Traum und erzählt dabei herrlich skurril von Liebe, Verzweiflung und schrägen Ideen, auf die man wohl nur im emotionalen Delirium kommen kann. In der Novelle «Ich will kein Hund sein» beschließt eine Frau, sich in einen Hund verwandeln zu lassen, um als Vierbeiner von ihrem Exfreund aufgenommen zu werden - endlich wieder seine Nähe spüren, ihn uneingeschränkt und bedenkenlos lieben können. Doch die glücklichen Aussichten lassen sie so manchen unangenehmen Nebeneffekt der Verwandlung vergessen. Ist es am Ende vielleicht doch besser, wie ein Mensch fühlen zu können, auch wenn es uns manchmal in den Wahnsinn treibt?

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Alma Mathijsen wurde 1984 in Amsterdam geboren, studierte Kreatives Schreiben in New York und an der Kunstakademie Gerrit Rietveld Academie. Neben "Ich will kein Hund sein" wurden bereits drei Romane, eine Kurzgeschichtensammlung, mehrere Theaterstücke, Essays und Kolumnen von ihr veröffentlicht.
Rezensionen
"Schaurig-schöne, merkwürdig lustige Novelle über Liebeskummer."
ZEIT Magazin, Claire Beermann

"Ein herzzereißendes Buch."
Vogue

"Alma Mathijsen zeichnet mit enormer Klarheit die Verwirrung, das Schmerzdelir und die Dämonen der Liebe."
WDR 5 Buch der Woche, Marija Bakker

"Eine aufrichtige Erzählweise, (...) die trotz aller Irrealität fesselt und einen ganz eigenen Sog entfaltet."
Westfälische Nachrichten, Ellen Bultmann

"Poetische Sprache und abgründige Fantasien gehen hier Hand in Hand. Für Fans von grotesken Geschichten, schwarzem Humor und für alle, die an unheilbarem Liebeskummer leiden." Bremen Zwei

"Fabelhaft, wie Mathijsen die Verwandlung in ihrer sinnlichen, präzisen Sprache beschreibt."
Luzerner Zeitung, Hansruedi Kugler

"Mathijsen zieht die irritierend realistische Schilderung dieses surrealen Vorgangs konsequent durch (...) man (bekommt) beim Lesen Gänsehaut."
Abendzeitung, Roberta de Righi

"Ein schonungslos ehrliches Buch."
De Limburger

"Ein intimes, kraftvolles Porträt."
Leeuwarder Courant

"Meisterhaft und wagemutig"
Zin

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.05.2021

Oder möchte sie doch?
Alma Mathijsens Novelle "Ich will kein Hund sein"

Mutig, wer es als jüngere Schriftstellerin wagt, eine Verwandlung literarisch ins Bild zu setzen. Zu gewaltig ist die Herausforderung, dass schon ein anderer dies mit unübertroffener Brillanz gleich zweimal getan hat - im Jahre 1912, Franz Kafka mit "Die Verwandlung" (45 Seiten lang) und "Wunsch, Indianer zu werden" (sechs Zeilen lang). In Kurz- wie Langform stellt Kafka die Welt auf den Kopf und trifft sie genau: einmal als utopischen Traum endloser Freiheit, einmal als Horrorszenario. Heute nennt man das burschikos Steilvorlage. Da muss man sich schon trauen, um mithalten zu können.

Die 1984 geborene Niederländerin Alma Mathijsen hat bereits drei Romane vorgelegt, doch "Ich will kein Hund sein" ist ihr erstes Werk, das ins Deutsche übertragen wurde. Sie überschreibt diesen Text als "Novelle" - also eine "unerhörte Begebenheit". So ist es. Eine junge Frau namens Flauf wird von ihrem Geliebten verlassen, ist todunglücklich und zermartert sich den Kopf, wie sie sich ihrem Verflossenen wieder annähern könnte. Gott sei Dank gibt es das Internet, Hilfe in jeder Not. Dort lächelt sie ein Hündchen an und führt die Nutzerin auf den richtigen Pfad, bevor es aufgeregt bellend verschwindet. Zu lesen ist auf der Mattscheibe: "Wir bieten einen Ausweg / Für alle Menschen, die nicht mehr weiterwissen / Für alle gebrochenen Menschen / Fühlen Sie sich verlassen? Ist Ihr Herz anderswo? An einem Ort der unerreichbar geworden ist? Ist Ihr Körper nur noch eine Hülle, die Sie an bessere Zeiten erinnert? Sind Sie wie Tausende andere auf der Suche? Dann warten Sie nicht länger, sondern beginnen Sie noch heute mit der Transformation."

Das ist das entscheidende Stichwort: Transformation. Etwa bis zur Hälfte der Novelle erzählt Flauf ihr Liebesleid, die Originalität hält sich dabei in Grenzen, Ironie oder gar Selbstironie kommen darin bestenfalls verschämt vor. Dann kommt das Angebot der Internetagentur, Flauf bezahlt, es folgt die langsame Verwandlung in einen Hund, ein Cairn-Terrier wird es am Ende sein. Aber warum die junge Frau sich in einen Hund verwandeln möchte, der dann bei ihrem ehemaligen Lover in der Kuschelecke wieder einen Platz findet, bleibt ohne nähere Erläuterung. Dem Mann, der sie verstoßen hat, ist sie als Hund unerkannt nahe. Übrigens ist sie nicht allein mit diesem Wunsch. In Amsterdam gibt es ein ganzes Hundecamp, in dem Frauen leben, die sich in Hunde verwandeln wollen. Ist das ein Tick, eine Mode, eine Hysterie oder gar eine geheimnisvolle Philosophie? Die Autorin gibt darauf keine Antwort. Warum wollte Flauf nicht eine anschmiegsame Katze werden oder vielleicht ein Vögelchen?

Weit entfernt von Kafkas Kühnheit, ist Flaufs Verwandlung ein Akt der Unterwerfung. In einem langen Monolog gibt sie sich hündisch devot, und das gipfelt in dem abgeschmackten Gelöbnis: "Ich werde mit allem, was du mir gibst, zufrieden sein. Ich werde mich wie ein braver Hund benehmen, wenn du mich so nennst. Bitte nenne mich immer so."

Die Hauptfrage: Warum hat Alma Mathijsen als Titel "Ich will kein Hund sein" gewählt, obwohl ihre Protagonistin doch alles dafür tut, mit freudiger Erwartung ein Köter zu werden, ein niedlicher dazu, ein Kraulehündchen? Und wie kann es geschehen, dass der verwandelte Hund beim alten Geliebten auf der Couch landet, wo der doch nichts von der Mutation weiß? Die Novelle macht ratlos, weder ist darin Witz, surreale Fantasie noch Satire welcher Art auch immer zu entdecken. Schließlich kommt Flauf als vollendetes Hündchen in der alten Wohnung ihres Verflossenen an, der verlässt aber das Haus, und der Hund bleibt jaulend zurück. Open end. Natürlich hat diese Geschichte gar nicht den Anspruch, sich an Kafka messen zu wollen, aber nach dem Ende der quälenden Lektüre allein nur die wenigen Zeilen über Kafkas Indianer zu lesen löst erfrischendes Aufatmen aus: "Wenn man doch ein Indianer wäre, gleich bereit, und auf dem rennenden Pferde, schief in der Luft, immer wieder kurz erzitterte über dem zitternden Boden, bis man die Sporen ließ, denn es gab keine Sporen, bis man die Zügel wegwarf, denn es gab keine Zügel, und kaum das Land vor sich als glattgemähte Heide sah, schon ohne Pferdehals und Pferdekopf."

LERKE VON SAALFELD

Alma Mathijsen: "Ich will kein Hund sein". Novelle.

Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke. Verlag C. H. Beck, München 2021. 159 S., geb., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Diese Novelle ist das erste Buch der Niederländerin Alma Mathijsen, das ins Deutsche übersetzt wurde - und so recht versteht Rezensentin Lerke von Saalfeld nicht weshalb. Denn die Geschichte um die junge Flauf, die sich, nachdem sie von ihrem Geliebten verlassen wurde, in ein kleines Hündchen verwandelt, um in Folge wieder bei jenem Geliebten einzuziehen, ergibt für die Kritikerin gleich in mehrerlei Hinsicht keinen Sinn: Warum Hund und nicht Katze? Wieso landet der Hund selbstverständlich beim Ex-Geliebten? Und was meint überhaupt der Titel des Buches, fragt sie. Davon abgesehen vermisst Saalfeld hier aber "Witz, Satire und Fantasie". Und so greift sie danach so ratlos wie genervt lieber zu Kafka.

© Perlentaucher Medien GmbH