Die Bildhauerin Louise Bourgeois wurde 1911 in Paris geboren und studierte dort Malerei, unter anderem bei Ferdinand Légér. Als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts lebte und arbeitete sie seit ihrer Emigration im Jahr 1938 in New York. Ihr umfangreiches und herausforderndes Werk, welches neben ungezählten Zeichnungen auch einige Gemälde mit einschließt, erfährt heute, nachdem es über Jahrzehnte in Abgeschiedenheit entstand, weltweit Anerkennung. In dem Interview, das Christiane Meyer-Thoss mit der Künstlerin 1986 und 1989 in New York geführt hat, gibt sie persönliche Einblicke in ihr Schaffen: in die „Rohheit der Emotionen“, den Widerstand des Materials, Ängste, die Kraft der Verführung und die Kraft des Rückzugs. Und sie definiert das „Ende der Nachgiebigkeit“ (end of softness). Christiane Meyer-Thoss, 1956 geboren, lebt als Autorin, Dozentin und Verlagslektorin in Frankfurt am Main. Seit 1981 verfasste sie zahlreiche Berichte zur zeitgenössischen Kunst und Literatur, insbesondere zu Meret Oppenheim. Bei Ink Press erschien 2016 der Band „Louise Bourgeois. Konstruktionen für den freien Fall“, dem dieses Interview entnommen ist.