"Als mir meine Mutter sagte, ich sei ein Spätentwickler, war ich schon jenseits der Fünfzig. Meine erste Liebschaft hatte ich mit Siebzehn, meine erste Liebesnacht mit einem Mädchen aber erst mit Zwanzig. In den Stimmbruch kam ich als letzter meiner Klasse. Und in der Turnreihe, die der Größe nach aufgestellt wurde, stand ich an vorletzter Stelle. Und richtig rasiert habe ich mein Kinn erst mit Zweiundzwanzig. Ja, und tanzen habe ich nie gekonnt. Ich bin der festen Überzeugung, wenn ich tanzen gekonnt hätte, wäre mein Leben anders verlaufen..." Der Autor schildert seine Kindheit aus der Sicht seines Alteregos Franz Malef. Es ist eine unbeschwerte Kindheit, aber sie zeigt auch die aufkommende Spaltung der Gesellschaft, die Trennung in arm und reich, in Staatskonformität und Gegnerschaft, in Ja-Sager und Widerständige. Und diese Bruchlinie reicht bis in die Familien - ein unterhaltsames und zugleich nachdenkliches Buch
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