Ich wünschte, ich wäre hier bietet eine dringende und aktuelle politische Analyse der Langeweile, die unser ständiges, alltägliches Eintauchen und Versinken in digitale Medien dominiert sowie dessen tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Persönlichkeit. Mark Kingwell setzt bei einer philosophischen Analyse von Langeweile und Glück an, um die drängenden Probleme der Bildschirmabhängigkeit und die Verlockung von Online- Empörung zu untersuchen. Ohne zu moralisieren, nimmt Kingwell die Möglichkeit ernst, dass die gegenwärtigen Lebens- und Verbindungsbedingungen ausgehöhlte, von der Außenwelt abgeschiedene menschliche Ichs schaffen. Während das Scrollen, Wischen und Klicken zielgerichtete Handlungen wie das Verbinden mit anderen Personen suggerieren, argumentiert Kingwell, dass wiederholte Fingerklicks lediglich den Schatten einer Bedeutung liefern, indem sie uns auf Datenfragmente, Twitter-Feeds, Instagram-Posts, Einkaufspräferenzen und Texttrends reduzieren, die von Algorithmen erfasst werden. Kingwell untersucht die Ursprünge und Auswirkungen von Langeweile, um aufzuzeigen, wie wir Verhältnisse für ein reicheres und bedeutungsvolleres Leben schaffen können. Eine Lösung sieht er in der Philosophie und einer »kreativen Langeweile«. Verständlich geschrieben, wird dabei sowohl auf die klassischen Philosophen als auch auf zeitgenössische Kritiker verwiesen.
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