Irene von Meltzow ist eine gebildete junge Adlige aus wohlhabenden Verhältnissen. Als ihr verwitweter Vater wieder heiratet, trifft sie eine mutige Entscheidung: Sie verlässt ihr Elternhaus und tauscht auf eigenen Wunsch ihr standesgemäß behütetes Dasein gegen das einer angestellten Gesellschafterin. Die ungewohnten Demütigungen und Herausforderungen, denen Irene fortan ausgesetzt ist, führen sie mehr als einmal an ihre Grenzen. Doch die tiefste und unheilvollste Erfahrung bringt die Begegnung mit einem anderen Frauenschicksal: Signe, die schwedische Schwiegertochter der Hausherrin, ist mit ihrem fragilen, schwärmerischen Wesen vollkommen isoliert in der angeheirateten Familie – eine zutiefst unglückliche Fremde im eigenen Haus, das von stumpfer Gesellschaftskonvention beherrscht ist. So wird die Figur der Signe zum Bedeutungsträger der Grundfrage dieses Romans: Welche Wege bieten sich einer Frau in den 1890er Jahren, „emporgehoben zu werden“ aus der jeweiligen „Enge des kleinen Daseins?“