Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Münster (Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Fachdidaktisches Hauptseminar: Holocaust-Literatur in der Schule -Drei Generationen nach Auschwitz, Sprache: Deutsch, Abstract: „Das Verhältnis unserer Generation zur Geschichte allgemein und zum Holocaust ist dermaßen Roman-Herzoghaft unverkrampft, daß Kritiker dahinter Geschichtsvergessenheit vermuten, Ignoranz und Schlimmeres. Doch es ist eben das Problem der Generation der Gemeinschafts-kundelehrer, daß sie bereits in der leidenschaftslosen Haltung, die die Generation Golf zur Geschichte einnimmt, Gefahren wittern, weil sie die Aufarbeitung der Vergangenheit noch mit soviel Leidenschaft gegen das Schweigen und der Widerstand ihrer Eltern durchsetzen mußten. Weil bei ihnen die Faschismusdebatte noch die gesamte Gesellschaft polarisierte. In dieser Kritik übersehen die Kritiker jedoch, dass wir das Thema Nationalsozialismus zwischen dem dritten und dem dreizehnten Schuljahr mindestens achtmal auf dem Lehrplan stehen hatten.“ In diesem Zitat aus Florian Illies Generation Golf spiegelt sich die Grundproblematik der Behandlung des Themas Holocaust im Unterricht - und damit auch im Deutschunterricht - wieder. Seit Beginn der Aufarbeitungsarbeit wird Schülern theoretisches Wissen zum Nationalsozialismus, seiner Entwicklung und Folgen vermittelt, die besondere Position der heutigen Schülergeneration, die nicht mehr unmittelbar durch eigenes Erleben und Tradierung durch Eltern und Großeltern ihr Verhältnis zur deutschen Geschichte gewinnt, wird aber leider selten berücksichtigt. Der potentiell am meisten von eigenen Schuld-gefühlen befreitesten und durch die Distanz zur Geschichte der gegenüber der Großeltern-generation offensten Altersgruppe fehlt das Bindeglied zwischen rational-theoretischem Wissen und emotionaler Selbstreflexion über die eigene Position.