Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Forschung wird Heinrich von Kleist, dem Sohn einer preußischen Junker- und Offiziersfamilie, der als Dichter heraustrat aus der Familientradition und sich damit selbst in einem fortwährenden Selbstfindungsprozess befand („Ach, es ist meine angeborne Unart […] immer an einem Ort zu leben, an welchem ich nicht bin, und in einer Zeit, die vorbei, oder noch nicht da ist.“ ), ein systematisches Interesse am Problem der Identität zugesprochen. Die ihm in diesem Zusammenhang weiter attestierte innere Zerrissenheit wird gar als sein schriftstellerisches ‚Markenzeichen‘ identifiziert. Kleist scheint damit seine persönliche Krise in das Zentrum seines Werkes gerückt zu haben und so zieht sich das Motiv der Identität wie ein roter Faden in mannigfaltiger Weise durch die verschiedenen Stücke. Angesichts dieses gehäuften In-Erscheinung-Tretens der Thematik bieten sich vielerlei Anknüpfungspunkte, um sich der grundlegenden Frage zu widmen, auf welche Weise sich Identität im Werke Kleists letztlich manifestiert. Welche verschiedenen Stadien und Prozesse durchläuft der Mensch bei Kleist auf seiner Suche nach Identität? Inwiefern spielen Herkunft und Abstammung für deren Konstruktion eine Rolle? Erfährt der Mensch sich lediglich indirekt und ist stets Opfer von Fremdbestimmung und externer Rollenzuweisung? Oder ist er auch in der Lage, selbstständig zur Erkenntnis seiner selbst zu gelangen? Die Arbeit beinhaltet eine Betrachtung des Werkes Heinrich von Kleists hinsichtlich dieser Aspekte.