Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 2,3, Universität Trier (Pädagogik/Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Anforderung Welschs, dass jedes Individuum seine Hybridität entdecken und wertschätzen soll, um mit der transkulturellen Gesellschaft besser zurecht zu kommen, steckt hohe Ziele und möglicherweise zu hohe Ansprüche. Transkulturalität als solche zu erkennen und ausleben zu können, sich bewusst zu sein, dass sie frei ausgelebt werden kann, erfordert von jedem Individuum einen eigenständigen, vernunftbetonten Zugang. Diese Aufgabe ist möglicherweise von manchen Teilen der Bevölkerung nicht zu bewältigen. Denn die schwindende Rolle der Nationalkultur kann zur Entgrenzung der kulturellen Identität eines Individuums führen. Auch Klaus P. Hansen sieht die Anzeichen für die Einschränkung der nationalen Ebenen (vgl. Hansen), doch betont er, dass sie „politische Kräftefelder und internationale Ordnungsmuster“ (Hansen) darstellen, welche aktuell von Wichtigkeit für die Individuen und die gesellschaftliche Struktur sind. Wenn die Individuen nicht in der Lage sind sich über eine „nationale Identität“ oder deutsche, chinesische, französische „Leitkultur“ zu definieren, könnten sie sich verloren oder haltlos fühlen. So besteht für manche die Gefahr sich in politisch fanatische und extreme Richtungen zu flüchten, um Sicherheit bezüglich ihrer Identität zu erlangen. Es soll herausgearbeitet werden, ob die kulturelle Entgrenzung der Identität, welche Jugendliche erfahren könnten, mit alternativen Mitteln, genauer mit dem Anschluss an musikorientierte Jugendkulturen, ausgeglichen werden kann. Um die Rahmenbedingungen besser erfassen zu können, soll versucht werden die Begriffe der Postmoderne und der Globalisierung näher zu erläutern, um aus diesen heraus die kulturelle Entbettung der Individuen zu erklären. Daraufhin soll die besondere Situation Jugendlicher skizziert werden. Hiernach folgen eine Abgrenzung der Gegensubkulturen von den Teilsubkulturen und die Einordnung der musikorientierten Jugendszenen. Im Anschluss daran sollen gewählte Beispiele dieser musikorientierten Jugendszenen schlaglichtartig vorgestellt werden. An den von Herder festgelegten Merkmalen des traditionellen Kulturmodells wird daraufhin überprüft, ob diese Szenen ebenso eine vermeintliche Stabilität und Sicherheit bieten wie das traditionelle Kulturmodell und ob sie einen Beitrag zur Identitätskonstruktion leisten können.