Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Psychologie - Beratung und Therapie, Evangelische Hochschule Darmstadt, ehem. Evangelische Fachhochschule Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Während meiner beruflichen Laufbahn, insbesondere als Fachdienstleiterin einer Allgemeinen Sozialberatung, wurde ich oft mit schwierigen materiellen Situationen Hilfesuchender konfrontiert. Viele Klientinnen erhofften sich vor allem materielle Hilfe. Ohne Zweifel war diese in vielen Fällen notwendig und hilfreich. Der materielle Hilfebedarf war jedoch größer als das für Notfälle zur Verfügung stehende Budget. Finanzielle Schwierigkeiten, wie Stromsperren, ereilten die Klientinnen nicht über Nacht, sondern bahnten sich über einen längeren Zeitraum an. Hilfe wurde aber oft erst gesucht, wenn "nichts mehr ging". In einer solchen Krisensituation über unangemessenes Finanzmanagement zu sprechen, ist in der Regel wenig hilfreich. Nach der erfolgreichen Krisenintervention (Darlehen usw.) sahen die Betroffenen oftmals keinen Anlass mehr, sich auf eine Beratung bezüglich ihrer Haushaltsplanung einzulassen. Dies führte unter Fachkolleginnen zu regen Diskussionen über Sinn und Zweck finanzieller Hilfen. Die Problematik an sich, das falsche Haushaltsmanagement, sei damit nicht behoben und es somit absehbar, dass früher oder später wieder eine Notlage entstehe. Die betroffenen Klientinnen würden, so die These, im Gegenteil sich der Problematik entziehen und die finanzielle Unterstützung bewirke eine Aufrechterhaltung bisheriger dysfunktionaler, finanzieller Handlungen. Mich interessierte, warum sich viele arme Menschen in Bezug auf Geld nicht so verhalten, wie es in ihrem Interesse läge, sondern so, wie es jeglicher Vernunft zu widersprechen scheint. Als Beraterin konnte ich die Gründe oftmals nicht nachvollziehen. Eine Klientin, die ich bei der Wohnungssuche begleiten sollte, erzählte mir von ihrer kleinen Tochter. Mit Tränen in den Augen berichtete sie, ihr kein "Hochbett" kaufen zu können, obwohl sie sich das so sehr wünscht. Sie müsse ihre Familie um Geld bitten und fühlte sich nun als "schlechte" Mutter. Sie hatte Angst, ihr Kind würde sie nicht mehr lieben, wenn sie ihm diesen Wunsch nicht erfüllen würde. Rational war das für mich nicht nachvollziehbar. Bindungsverhalten und Konsum standen scheinbar in direktem Zusammenhang. [...]
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