Unter den Ritual- und Opfertexten der Tora kommt den Weisungen zu regelmäßig auszuführenden, kommunalen Kulthandlungen eine besondere Bedeutung zu. Matthias Ederer zeigt durch genaue Untersuchung dieser ' Tamid -Texte', dass sie zwar 'vordergründig' als Anweisungen gestaltet sind, dabei jedoch das 'Wie' und 'Was' der regelmäßigen Kultvollzüge kaum thematisieren und dafür umso ausführlicher theologische Deutungen entwickeln. Alle in der Tora behandelten regelmäßigen Kulthandlungen verbindet, dass sie - indem sie eine regelmäßige Begegnung Israels mit JHWH und JHWHs mit Israel initiieren - auf je eigene Art und Weise darstellen und erinnern, was Israel vor JHWH ist bzw. sein soll. Sie sind konzipiert als 'Reservoir' einer theologisch fundierten Israel-Identität, die in einem regelmäßigen Rhythmus, der zugleich eine spezifische Zeit Israels generiert, im Heiligtum, dem Zentrum Israels, zur Darstellung kommt. Geboren 1977; Studium der Kath. Theologie und der Judaistik; 2010 Promotion; 2017 Habilitation; derzeit Akademischer Oberrat a. Z. am Lehrstuhl für Exegese und Hermeneutik des Alten Testaments in Regensburg.
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