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Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: Versucht ein Mensch sich an sein eigenes Leben zu erinnern, so ist davon auszugehen, dass ihm zunächst eine ungeordnete Flut von Bildern und Eindrücken in den Sinn kommt, welche es zu sortieren und chronologisch anzuordnen gilt, zumal wenn er sich das Ziel gesetzt hat, die eigenen Erinnerungen auch anderen Menschen zu übermitteln. Die Besonderheit der gattung liegt hierbei darin, dass sich aus der Erinnerung geschöpfte Informationen aufgrund…mehr

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Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: Versucht ein Mensch sich an sein eigenes Leben zu erinnern, so ist davon auszugehen, dass ihm zunächst eine ungeordnete Flut von Bildern und Eindrücken in den Sinn kommt, welche es zu sortieren und chronologisch anzuordnen gilt, zumal wenn er sich das Ziel gesetzt hat, die eigenen Erinnerungen auch anderen Menschen zu übermitteln. Die Besonderheit der gattung liegt hierbei darin, dass sich aus der Erinnerung geschöpfte Informationen aufgrund ihrer geringen Exaktheit recht einfach (bewusst oder unbewusst) im Sinne bestimmter Absichten anordnen und interpretieren lassen. Da es nun zudem als Grundanliegen des Menschen zu gelten hat dem eigenen Leben einen wie auch immer gearteten Sinn zu verleihen, ist die bewusste Realisierung eines solchen unter Umständen wirklichkeitsverfälschenden Arrangements sogar als sehr wahrscheinlich anzusehen. Spätestens seit Beginn der Moderne jedenfalls wird Sinnstiftung zu einer der bedeutendsten individuellen Aufgaben jedes Einzelnen und fordert besonders im Ausnahmefall der Abfassung einer Autobiographie eine überlegte Darstellung der zur Verfügung stehenden Erinnerungen. Da die Voraussetzung jeder Sinngebung aber die Operation mit einem klaren Ich-Konzept ist, das in Form persönlicher Identität geschaffen und gefestigt werden muss, kann Identitätsstiftung somit gewissermaßen als anthropologische Konstante angesehen werden. Diese dient hierbei verschiedenen Anliegen: Sie soll dem eigenen Leben Beständigkeit verleihen, Entscheidungen legitimieren, eine Absicherung der Wahl des persönlichen Lebenswegs gewährleisten und so die Gewissheit liefern, die eigene Lebensführung gegenüber anderen behaupten und schützen zu können. Die vorliegende Arbeit will es sich nun zur Aufgabe machen anhand der Autobiographie Johann Heinrich Jung-Stillings ein möglichst umfassendes Gesamtbild der Identitätsstiftung des Autors zu vermitteln, dessen Lebensgeschichte aufgrund ihrer Entstehungszeit und Ausführlichkeit in jeder Hinsicht als geradezu ideales Untersuchungsobjekt angesehen werden muss.

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