Band 4 der Ausgewählten Schriften erörtert das Wechselspiel von Ideologie, Identität und Repräsentation. Neben grundlegenden Beiträgen, die den Stellenwert poststrukturalistischer Schlüsselkategorien verhandeln, widmen sich die Texte dem Prozess der konfliktären Herstellung von Repräsentationsregimen. Dabei gelingt es Hall, identitätsstiftende Repräsentationspraxen als umkämpft und herrschaftsmächtig durchsetzt zu theoretisieren, analytische Werkzeuge zu entwickeln, um die ideologischen Prozesse, Kämpfe und Konjunkturen der kapitalistischen Gegenwart zu kritisieren.
Wider die Fallstricke einer Identitätspolitik, die sich in der Vertretung >ihrer< spezifischen Interessen verliert, entwickelt er ein kreatives Denken, das unterschiedliche Logiken repräsentiert, ohne den gesellschaftlichen Zusammenhang, das gegliederte Ganze, aufzugeben.
Wider die Fallstricke einer Identitätspolitik, die sich in der Vertretung >ihrer< spezifischen Interessen verliert, entwickelt er ein kreatives Denken, das unterschiedliche Logiken repräsentiert, ohne den gesellschaftlichen Zusammenhang, das gegliederte Ganze, aufzugeben.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Auch wenn inzwischen mehr vom theoretischen Vermächtnis der Cultural Studies die Rede ist, als von ihrem aktuellen Stellenwert, lohnt nach Ansicht von Gottfried Oy die Lektüre von Stuart Halls Texten zu Ideologie, Identität und Repräsentation, die Juha Koivisto und Andreas Merkens als vierten Band der Ausgewählten Schriften Halls herausgegeben haben. Oy würdigt Hall als einen der "berühmtesten Vertreter" der Cultural Studies und verweist auf den eminent politischen Anspruch seiner Schriften. Neben ideologietheoretischen Grundlagentexten aus der marxistischen Debatte der 1970er- und 1980er-Jahre enthält der Band eine Studie über Repräsentationspolitik und politische Stellungnahmen etwa zur mannigfaltigen Verwendung des Multikultur-Begriffes sowie mit "Kodieren/Dekodieren" einen der berühmtesten Texte Halls, ergänzt um ein Interview über Probleme der Publikumsforschung. Oy geht vor allem auf Halls Suche nach einer neuen Politik der Repräsentation ein, die sich überlieferten rassistischen Darstellungen verweigert, sowie auf seine Beschäftigung mit den Effekten des Multikulturalismus auf das westliche politische System. Er hebt hervor, dass Hall die Zukunft des demokratischen Multikulturalismus in der Durchsetzung von Freiheit und Gleichheit in Anerkennung der Differenz sieht. "Ein hehres Ziel", kommentiert der Rezensent, "dem der politische Wind mehr denn je gehörig entgegenpfeift".
© Perlentaucher Medien GmbH
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