Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Der aus baskischem Adel stammende und heilig-gesprochene Ordensgründer der Gesellschaft Jesu, Iñigo López de Loyola (1491 - 1556), schlug trotz seiner frühzeitigen Bestimmung für die Tonsur zunächst eine weltlich-militärische Laufbahn im Dienste des Vizekönigs von Navarra ein. Eine schwere Verwundung während der Belagerung von Pamplona 1521 zwang ihn jedoch diese zu beenden. Während seiner Genesung auf der Heimatburg, las er aus Ermangelung anderer Lektüre das Lebens Christi des Ludolf von Sachsen, sowie die Heiligenleben des Jakobus von Voragine. Die hagiographische Literatur ließ in ihm den Wunsch entstehen, selbst Heldentaten im Dienste Gottes zu vollbringen. 1522/23 vollzog sich Loyolas endgültige mystische Wandlung, im Kloster Montserrat legte er eine Generalbeichte ab und hing seine Waffen vor dem Gnadenbild Mariens auf. Im Manresa überkamen ihn erstmals Visionen, die er als teuflische Einwirkung deutete und mit übertriebener Buße, Askese und stundenlangem Gebet zu bekämpfen bemühte. Neue Visionen brachten ihm jedoch Klarheit über die von ihm angestrebten Glaubensmysterien, diese Visionen sollten sein späteres Wirken entscheidend formen. Ziel der Pilgerfahrt, die er 1523 nach Palästina unternahm, war es, sich dort niederzulassen, was ihm jedoch vom Präfekten des Heiligen Landes verwehrte. Nach seiner Rückkehr begann Ignatius dann ein Lateinstudium in Barcelona und beschäftigte sich in Alcalá eingehend mit den Artes. Er fiel jedoch immer wieder durch neue, als aufrührerisch geltende Gedanken auf, die ihn als vermeintlichen alumbrado vors bischöfliche Gericht brachten. In Salamanca, wohin er nach dem unerwarteten Freispruch überwechselte, traten sofort erneute Schwierigkeiten auf. Deshalb ging Ignatius 1528 nach Paris. Nachdem er zum Magister Artium promoviert hatte, gelobte Loyola zusammen mit sechs Gefährten, Armut und Keuschheit einzuhalten, ferner eine weitere Wallfahrt nach Jerusalem. Diese scheiterte wiederum in Venedig an einem Überfahrtsverbot, dies führte jedoch 1537 zur Priesterweihe Ignatius'. Er zog, da ihn der Gedanke einer Ordensgründung nicht mehr losließ, 1538 nach Rom. Die im Frühjahr 1539 endgültig beschlossene Ordensgründung stieß jedoch auf Widerstand. Insbesondere konservative Kardinäle bezichtigten ihn der Häresie und lediglich mit Hilfe des Kardinals Contarini gelang es ihm, dem Papst seine Formula Instituti vorzulegen. Paul III. bestätigte 1540 den Orden durch die Bulle Regimini militantis ecclesiae.
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