Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Alttestamentliches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte vom unschuldig leidenden Ijob gehört wohl zu den bekanntesten Stellen des alten Testaments überhaupt. Zumindest die Rahmenerzählung ist weit über den Kreis praktizierender Christen hinaus bekannt. Dieses ist nicht zuletzt das Resultat einer reichhaltigen Rezeptionsgeschichte. So beschäftigte sich bisher nicht nur die Theologie, sondern auch die Philosophie, Literatur, Kunst oder Psychologie intensiv mit Ijob. Exemplarisch soll an dieser Stelle nur die Wette aus dem Faustprolog genannt werden.1 Selbst im alltäglichen Sprachgebrauch ist er in Form der „Ijobsbotschaft“ immer noch gegenwärtig. Doch wer kennt schon das vollständige Buch, nicht nur den duldsamen, sondern auch den verzweifelten, zermürbten, Gott anklagenden Ijob? Wer kennt den Prozess, der ihn besänftigt und ihn wieder mit Gott versöhnen lässt? Dieses Referat möchte daher das Buch Ijob anhand seines Aufbaus und seiner Entstehungsgeschichte näher vorstellen. Die in ihm behandelte Thematik ist nicht leicht zu bestimmen. Generell lassen sich aber zwei Ansätze unterscheiden. So wird die These, es gehe um das rechte Verhalten im Leid z.B. von Georg Fohrer vertreten: „[Es geht] nicht um die Frage, woher das Leid rührt, sondern um diejenige, wie man sich in ihm verhalten soll; nicht um das Problem der Theodizee, sondern um das Problem der menschlichen Existenz im Leid“2. Genau dagegen wehrt sich aber z.B. Othmar Keel, indem er die Frage nach Ursache und Zweck des Leides im Buch Ijob aufgeworfen sieht: „Das Bemühen um diese Einsicht [dass das Leid zwar rätselhaft, aber trotzdem auf Gottes sinnvollem Handeln beruht] aber ist das Anliegen der Gottesreden und dieses Anliegen ist ein solches der Theodizee“3. Um diese Frage besser klären zu können, soll nun aber zuerst das Buch Ijob vorgestellt werden.