Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kunst - Sonstiges, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Kunstgeschichte), Veranstaltung: Erzählende Bilder im 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: aus der Einleitung: Im Rahmen der Fragestellung der Erzählstrategien von Bildern im 20. Jahrhundert widmet sich diese Arbeit dem Thema der surrealistischen Illustration in André Bretons Nadja (1928 und 1963). Zunächst werden dabei Konzepte surrealistischen Kunst- und Lebensverständnisses, wie die Automatismus-Thematik oder der "hasard objectif", die im Laufe der Erörterung der Illustrationen in Nadja begegnen werden, erläutert. Ein kurzer Exkurs zur Buchillustration im 19. und frühen 20. Jahrhundert dient dazu, das im Anschluss ausführlich darzustellende Illustrationsverständnis Bretons sowie dessen diesbezügliche Innovationen zu veranschaulichen. Die Untersuchung des Bild-Text-Verhältnisses in Nadja beginnt mit einer Betrachtung des in der Vor-Rede betonten Dokumentationsanspruchs der Abbildungen; ein Aspekt, der im weiteren Argumentationsverlauf wieder aufzugreifen sein wird. Anhand ausgewählter Beispiele wird zunächst auf das Zusammenwirken von Bild und Text eingegangen. Hierbei müssen vor allem die Index-Funktion von Text und Bild als Merkmal der engen Bild-Text-Synthese und die sich daraus ergebenden Deutungsmöglichkeiten der Bildinhalte erörtert werden, sowie die Wiederaufnahme textueller Leitmotive in den Abbildungen. Die Neuartigkeit von Bretons Bild-Text-Symbiose, die auf Doppelungen der Textinhalte in der Abbildung weitläufig verzichtet, wird anhand von Reminiszenzen an traditionelle Illustrationskonzepte verdeutlicht. Schließlich macht ein Rückgriff auf Bretons Dokumentationsanspruch deutlich, dass die Abbildungen in Nadja, die zwar nicht vollständig dem Beschreibungsersatz der Vorrede entsprechen, dennoch als Authentizitätsgaranten der bisweilen wunderbaren Begebnisse der Erzählung auftreten. [...]