Unter dem Titel "Im Auto durch Persien" veröffentlicht Annemarie von Nathusius einen Reisebericht von einer 1924 unternommen Reise von Bremen mit dem Schiff bis Buschehr und dann weiter mit einem Mercedes über Land bis nach Teheran. In Persien trifft sie mit Männern der persischen Oberschicht zusammen und erhält sogar eine Einladung zu einem Treffen mit Premierminister Reza Khan, des späteren Reza Schah Pahlavi. Reza Khan muss Gefallen an Annemarie von Nathusius gefunden haben, denn er lud sie zu einem Polospiel und dann später in sein Haus ein. Annemarie von Nathusius hat viele Gespräche geführt. Unter anderem mit einer Gruppe persischer Frauen, einem Frauenclub, die sich gegen die Verschleierung, den Tschador und gegen die von der Familie arrangierte Ehe aussprach. Sie, die sie selbst gegen die Moral- und Ehevorstellungen ihrer Zeit angeschrieben hat, berichtet ausführlich von dieser Begegnung. Sie ermuntert die Frauen, Widerstand zu leisten und sich mit den persischen Männern zusammenzuschließen, die in Europa das Leben freier Frauen kennengelernt haben und sich als Ehepartnerin eine selbstständige, unverschleierte Frau wünschen. Am Ende wird dieser Reisebricht zu einer Anklageschrift gegen die Unterdrückung der Frauen in Persien. Annemarie von Nathusius ruft den persischen Frauen zu: "Ihr Frauen Persiens, ihr Trauernden, ich trage euer Schicksal und eure Wünsche mit mir in die Welt hinaus. Auf dem Morgenrot meiner Hoffnung für euch sandte die Scheidende euch letzte Grüße. Eure Schleier werden sinken, ihr werdet berauscht die Freiheit wie einen köstlichen Reif um eure Stirnen binden. Denn sie ist das höchste Gut auf Erden! Sie ist der Preis des Leidens, die Krone der Kraft, eure Schleier werden sinken, ihr Trauernden, die roten Blüten der Freiheit werdet ihr an euren Gürtel stecken. Eure verwaisten Hände werden diese Blüten des Glücks voll Jubel halten, Blumen des Kampfes, Blumen des Sieges. Auf dem Morgenrot meiner Hoffnungen werfe ich euch diese Blumen zu."