Anhand von zwei Erzählperspektiven, der Kindheit und Jugend sowie der aktuellen On/Off Beziehung, wird die namenlose Protagonistin skizziert. Die beiden Zeitebenen werden dabei abwechselnd beschrieben und wirken eher wie Fragmente oder Episoden, nicht jedoch wie zusammenhängende und einander
aufbauende Handlungsstränge. Der Zusammenhang zwischen den beiden Zeitebenen bleibt unklar.
Doch auch die…mehrAnhand von zwei Erzählperspektiven, der Kindheit und Jugend sowie der aktuellen On/Off Beziehung, wird die namenlose Protagonistin skizziert. Die beiden Zeitebenen werden dabei abwechselnd beschrieben und wirken eher wie Fragmente oder Episoden, nicht jedoch wie zusammenhängende und einander aufbauende Handlungsstränge. Der Zusammenhang zwischen den beiden Zeitebenen bleibt unklar.
Doch auch die handelnden Personen bleiben nicht nur auf Grund ihres fehlenden Namens ominös und nicht zu greifen. Einzig die Ich-Erzählerin wird mit ihren Gefühlen und Gedanken geschrieben. Der Rest bleibt nebulös, wage beschrieben oder wirkt wie eine Stereotype. Das lässt Spielraum für eigene Interpretationen und Gedankengänge und bietet eine unglaubliche Gelegenheit für ein Katz und Maus Spiel. Denn zusätzlich zum Namen und zur Gefühlswelt bleibt auch das Geschlecht des On/Off Partners unklar, wird undeutlich skizziert und gibt Rätsel auf. Ein kluger Zug der Jungautorin, wird so doch deutlich, dass Geschlechtszugehörigkeit etwas ist, mit dem man spielen und das in der Liebe keine Rolle spielt.
Der Schreibstil der Autorin ist, in meinen Augen, herausragend. Episodisch, knapp, ehrlich, modern, poetisch, flüchtig und intensiv – all das kommt im Buch vor. Während sie Diskussionen und politische Veranstaltungen nüchtern und sachlich beschreibt, so wird ihre Sprache, wenn es um die Beziehung und die Liebe der Protagonistin geht, poetisch, rhythmisch, intensiv. Ein Wechsel, der mich das eine oder andere mal dazu brachte Sätze mehrfach zu lesen, um sie ganz verstehen, aufsaugen und genießen zu können.
Für mich persönlich wirkte das ganze Buch nicht wie ein fertiger Roman. Der Geschichte fehlte es an einem roten Faden, an Geschlossenheit, Kontinuität und ersichtlichen Zusammenhängen.
Auf mich machte es eher den Eindruck, als läse ich im Skizzenbuch einer talentierten Autorin, läse Gedankenfetzen, Fragmente und Skizzen von Handlungen und Menschen. Unausgereifte, unreflektierte Gedankengänge und Episoden treffen dabei auf klischeehafte und plakative Fetzen und Charakterzüge. Diese regen jedoch nicht weniger zum Nachdenken an, machen Spaß zu lesen und sind ein kurzweiliges Vergnügen.
Auch wenn das bestimmt nicht die Absicht der Autorin war, so ist dieses Buch unter dem Gesichtspunkt gesehen durchaus weiterzuempfehlen.