Zwischen Aharon Appelfeld und Valérie Zenatti, der Übersetzerin seiner Romane aus dem Hebräischen ins Französische, entwickelt sich durch Sprache und Schweigen, Stimme und Gesten eine intensive Verbundenheit, die auch nach seinem plötzlichen Tod nicht abreißt. Tief hat sie mit ihm ins Dunkel seiner Kindheit und Jugend geblickt und in das Leben anderer Juden während und nach der Shoah. Jetzt reist sie an den Ort, wo Aharon einst als Erwin geboren wurde: Czernowitz. So schließt sie den Verstorbenen in den Zusammenhang der Lebenden, den Bund der Lebenden, ein - wie ein Segensspruch auf vielen jüdischen Grabsteinen lautet.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Valérie Zenatti war die französische Übersetzerin des vor vier Jahren verstorbenen israelischen Schriftstellers Aharon Appelfeld und sie ist auch als Autorin in Frankreich eine Größe, weiß Rezensent Paul Jandl, der mit Interesse dieses Erinnerungsbuch in die Hand nimmt. Aber auch wenn ihm Zanetti die Stimme des Autors noch einmal sehr nahe bringen kann, so legt er das Buch mit leiser Enttäuschung wieder weg, da es seinen Gegenstand zu oft aus dem Blick verliere. Vielleicht hätte Zenatti mehr Interesse bei ihm geweckt, überlegte, wenn er sie vorher in anderem Zusammenhang kennengelernt hätte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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