Gespräche, Wortwechsel, Austausch, Informationen … wir alle sprechen mit anderen, geben etwas und ziehen Gewinn aus Gesprächen. Mir gefallen monothematische philosophische Betrachtungen und mit diesem Buch bin ich tief eingetaucht in Gedanken, die wirklich bewegen, die in mir Selbst- und
Streitgespräche ausgelöst haben. Mehr kann ein Buch nicht erreichen.
Welche Gespräche bei mir sind…mehrGespräche, Wortwechsel, Austausch, Informationen … wir alle sprechen mit anderen, geben etwas und ziehen Gewinn aus Gesprächen. Mir gefallen monothematische philosophische Betrachtungen und mit diesem Buch bin ich tief eingetaucht in Gedanken, die wirklich bewegen, die in mir Selbst- und Streitgespräche ausgelöst haben. Mehr kann ein Buch nicht erreichen.
Welche Gespräche bei mir sind geblieben/bleiben und warum versanden die meisten in einer einseitigen Erzählweise? Menschen scheinen heute wenig Austausch zu haben, bei einer Begegnung erfährt man oft leider nur die andere Seite, monologisierend, mit unzähligen Wiederholungen gespickt. Mit der Frage, warum das so ist, bin ich an diesen Buch herangetreten bzw. haben eine Antwort erhofft.
„Die meisten Dialoge sind von eher überschaubarer Bedeutung, es muss nichts Bedeutsames aus ihnen erwachsen.“ Mit diesem Hinweis ist man beim Lesen zunächst einigermaßen beruhigt. Vielleicht auch enttäuscht, weil Dialogen wenig allgemeingültige Wirkkraft zugetraut wird.
Leben heißt Sprechen und Austauschen, immer wieder die Entdeckung, dass der andere Dinge ganz anders und aus Perspektiven sieht, die einem fremd bleiben. Und wie einfach Sprache die Adressaten durch Wiederholung verändert und totalitäre Denkweisen auf andere übergehen, auch Hass - es wird im Kapitel Das Schweigen zum Tode deutlich. Der unvermeidliche Kafka und das Dritte Reich werden angeführt.
Sprache besteht nicht nur aus Worten, sondern mündet z.B. in der Liebe zu Wortküssen, Gesten und Andeutungen, die Worte begleiten, verstärken und stimmungsvoll verändern, ein Konglomerat der Vieldeutigkeiten und Annäherungen, erlebbar vor allem in der Jugendzeit.
In Gesprächen abseits der Liebe, wenn es ums Urteilen geht, sollte man einiges aushalten lernen und Knigge hat noch immer völlig recht: „Lerne Widerspruch ertragen…sei nicht kindisch eingenommen von Deinen Meinungen.“ Alles wirkliche Leben ist Begegnung, sagte Buber und diese Begegnungen können auch in Büchern stattfinden, im einsamen Auf-lesen der Gedanken eines anderen. Dieser Aspekt hat mir gefehlt in diesem Buch, ebenso die eingangs geäußerte Hoffnung, eine Erklärung dafür zu bekommen, warum Gespräche meist Monologe bleiben. Zudem auch bei intelligentesten Personen die immer wieder feststellbare Tendenz, alles immer und immer wieder zu wiederholen, mir/uns immer das Gleiche zu erzählen.
Sich durch den Klang einer Sprache zu einem ganzen Studium bringen zu lassen, wie der Autor (Romanisch, Arabisch), es ist mir völlig fremd, sich so motivieren zu wollen. Deutsch ist die ausdrucksfähigste Sprache und das davon abgeleitete Englisch reicht mir schon, um zu erkennen, dass ich eine andere Sprache niemals verstehen werde, ein Leben reicht dafür nicht aus. „Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des eigenen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist eine politische Krankheitsform, deren geographische Verbreitung sich auf Deutschland leider beschränkt.“ Bismarck hat auch heute noch völlig recht und gefährlich wird es, wenn aus dem Oberkommando Weltmoral die Trompeten der Klischees, jene der selbstlosen Zudringlichkeit erklingen.
Das Buch war für mich eher ein Geplapper zwischen eingefügten Zitaten berühmter Menschen, bin nach dem erstmaligen Lesen eher enttäuscht. Werde es aber in einem Jahr nochmals lesen.
"Ein Gespräch ist: kein Dauervortrag, keine Endloserzählung, nicht einseitig, nicht ermüdend. – Ein Gespräch hat Seltenheitswert." (Else Pannek) Meine besten Gespräche hatte ich mit Büchern. Warum nur sind gewinnbringende Gespräche mit anderen Menschen so selten? "Gehe nie aus einem Gespräch, ohne dem anderen die Gelegenheit zu geben, mit Dankbarkeit an dieses Gespräch zurückzudenken." (Knigge) Vermutlich sollte ich den Knigge wiederlesen!