Ausgangspunkt der vorliegenden Studie ist ein zentrales Paradox des kommunikativen Fremdsprachenunterrichts: Das Lernziel der kommunikativen Kompetenz ist ein Ideal geblieben, meist entwickelt sich nur eine Minderheit schulischer Fremdsprachenlerner zu engagiert in eigener Sache Kommunizierenden, zu kompetenten und konversationell flexiblen Sprechern. Diese negative Bilanz wird im theoretischen Teil unter zwei sich ergänzenden Gesichtspunkten hinterfragt: dem der Interaktion und dem der Kognition. Zum einen ist die starre schulische Gesprächslogik mit ihren vorhersehbaren Abläufen dem Spracherwerb nicht gerade förderlich, zum andern werden im gesteuerten Fremdsprachenunterricht die Regelhaftigkeiten kognitiver Selbstorganisation und die Erkenntnisse der Zweitsprachenerwerbsforschung systematisch außer Acht gelassen. In den Praxisteilen werden schrittweise aufbauende Modelle eines aisthetisch-ästhetisch orientierten Fremdsprachenunterrichts vorgestellt: Es sind Übungen und Experimente zur visual literacy, zur Gehörsensibilisierung und zur Theaterarbeit; sie erlauben ein entwicklungsproximales Vorgehen und stimulieren die natürlichen Erwerbsmechanismen. So wird die Kreativität des Fremdsprachlers zu einer Ressource, die nicht nur dem eigenen Lernen zugute kommt, sondern der kulturerzeugenden Dynamik insgesamt. Es entsteht eine Kommunikationskultur sui generis, die erst die Bedingungen für Kommunikation schafft: Nähe, Kooperation, Solidarität.
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