Clara ist sieben, als ihre Schwester nach einem Streit mit der Mutter verschwindet. Sie wartet seitdem am Fenster darauf, dass Rose wiederkommt. Das Nachbarhaus ist verwaist, seit die Bewohnerin, die über siebzigjährige Elizabeth Orchard, im Krankenhaus liegt. Clara hat Mrs. Orchard versprochen,
sich in deren Abwesenheit um ihren Kater Moses zu kümmern, dafür besitzt sie einen eigenen…mehrClara ist sieben, als ihre Schwester nach einem Streit mit der Mutter verschwindet. Sie wartet seitdem am Fenster darauf, dass Rose wiederkommt. Das Nachbarhaus ist verwaist, seit die Bewohnerin, die über siebzigjährige Elizabeth Orchard, im Krankenhaus liegt. Clara hat Mrs. Orchard versprochen, sich in deren Abwesenheit um ihren Kater Moses zu kümmern, dafür besitzt sie einen eigenen Schlüsselbund. Als eines Tages ein Fremder ins Haus von Mrs. Orchard einzieht, ist Clara entsetzt. Wer ist dieser Mr. Kane und wann kommt Mrs. Orchard wieder, das sind neben dem Verschwinden der Schwester Fragen, die Clara beschäftigen.
Aus drei Perspektiven wird die Geschichte erzählt. Da ist die kleine Clara, deren Gedanken kindlich und oft chaotisch sind. Daneben Elizabeth, die im Krankenhaus liegt und ihre Gedanken mit ihrem verstorbenen Mann teilt. Und da ist Liam, dem Mrs. Orchard ihr Haus geschenkt und den sie in ihrem Testament als Alleinerben bestimmt hat. Liam, der, frisch von seiner Frau getrennt, alle Brücken hinter sich abgerissen und in die Kleinstadt gereist ist, um ein Erbe anzunehmen von einer Frau, die er das letzte Mal als Kleinkind von vier Jahren gesehen hat.
Alle diese Fragmente, Gedanken, Gefühle und Erinnerungen ergeben erst allmählich ein Gesamtbild. Die Idee ist toll, aber leider ist die Umsetzung schwach. Schon am Anfang verliert sich die Story in Belanglosigkeiten, ein wenig Langeweile kommt bei mir auf. Ein Blatt hier, ein Baum da, dort ein paar Berge, blablabla. Da ist einerseits zwar die Neugier, endlich zu erfahren, warum Elizabeth so an Liam hängt, andererseits dümpelt die Erzählung so lange vor sich hin, dass dies fast nebensächlich wird. Als dann die Lösung präsentiert wird, die Wahrheit endlich ans Licht kommt, geschieht dies so unspektakulär nebenbei, dass die Brisanz dieser Enthüllung vollkommen untergeht. Das letzte Drittel wird hastig abgearbeitet, fast so, als müsste nun in kürzester Zeit das Buch beendet werden. Das fand ich sehr schade und bleibe enttäuscht zurück. Von mir gibt es drei Sterne.