Telegrafie, Fotografie, Telefon und Radio sind ihre bürokratischen Konstitutionen nicht mehr anzusehen. Daher geraten die grundlegenden Bedingungen in Vergessenheit, die sie mit anderen Waren und Gütern der industriellen Moderne gemein hatten. Nadine Taha blickt auf den Aufstieg der nordamerikanischen Industrieforschung zwischen 1870 und 1950. Anhand von Fallstudien rekonstruiert sie die gemeinsamen Wurzeln von Massenmedien und Bürokratie. Dabei macht sie die Wirkmächtigkeit von Patenten, Labornotizbüchern, Spezifikationen und laboratorischen Reportsystemen sichtbar, die unzertrennlicher Teil der Erfindungsgeschichte technischer Medien sind.
»Tahas Arbeit ist eine historisch kenntnisreiche und konzeptuell vielschichtige tour de force, die den administrativen Dimensionen medialer Entwicklungen neue Bedeutung zukommen lässt.« Sven Stollfuß, MEDIENwissenschaft, 1 (2024) »Die Studie [ist] äußerst materialreich, schlüssig aufbereitet und eröffnet einen interessanten Einblick in die kapitalintensive und kommerziell hochgerüstete US-amerikanische Industrieforschung zwischen 1870 und 1950.« Ramón Reichert, Technikgeschichte, 90/4 (2023) »Eine äußerst interessante Lektüre.« Josef Ritler, www.seniorweb.ch, 21.06.2022 Besprochen in: Technology and Culture, 65/3 (2024), Felix Selgert