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Die deutsche Bildungspolitik glänzt durch Kurzatmigkeit und Reformeifer. Kaum ein Jahr vergeht, ohne dass die Kultusministerien umfangreiche Richtlinien und Erlässe verabschieden und deren prompte Umsetzung einklagen. Gleichbehandlung ist das Zauberwort, die Folgen ihrer Verwirklichung bleiben unreflektiert. Mittlerweile wird das Abitur als Instrument der sozialen Chancenverteilung betrachtet. Damit gerät die Schule unter enormen Erwartungsdruck. Geistlose Interpretationen von Statistiken und internationalen Vergleichen sind ein Indiz für die Orientierungslosigkeit hiesiger Bildungspolitik. An…mehr

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Produktbeschreibung
Die deutsche Bildungspolitik glänzt durch Kurzatmigkeit und Reformeifer. Kaum ein Jahr vergeht, ohne dass die Kultusministerien umfangreiche Richtlinien und Erlässe verabschieden und deren prompte Umsetzung einklagen. Gleichbehandlung ist das Zauberwort, die Folgen ihrer Verwirklichung bleiben unreflektiert. Mittlerweile wird das Abitur als Instrument der sozialen Chancenverteilung betrachtet. Damit gerät die Schule unter enormen Erwartungsdruck. Geistlose Interpretationen von Statistiken und internationalen Vergleichen sind ein Indiz für die Orientierungslosigkeit hiesiger Bildungspolitik. An den Hochschulen schreitet die Bürokratisierung im Zuge des Bologna-Prozesses voran, hat sich die spezialisierte Forschung von der Lehre weitgehend abgekoppelt. Kommissionen werden berufen, die evaluieren und akkreditieren, und die Höhe der eingeworbenen Drittmittel entscheidet über akademische »Exzellenz«. Allmählich beginnt man, die Erhebungen der Pisa-Studie und die Folgen des Bologna-Prozesses zu hinterfragen. Jürgen Kaube beobachtet und kommentiert seit nunmehr 15 Jahren die Entwicklungen der deutschen Bildungspolitik. In einer Situation, in der die Ideale nicht mehr zu den Gegebenheiten passen, unternimmt er es, eine Antwort auf die Frage zu finden: Welche Bildung wollen wir?

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Hamilton, AnneAnne Hamilton arbeitet als Lektorin und Herausgeberin für den zu Klampen Verlag. Dort gab sie »Lufthunde« (2008), »Zur Zukunft des Abendlandes« (2009), »Finderglück« (2010), »Islam und Toleranz« (2011), »Das Elend des Kulturalismus« (2011), »Faulheit« (2012), »Verehrte Denker« (2012), "Wie sich das Bürgertum in Form hält« (2012), »Goethes Autorität« (2013), »Gegen den Strom« (2013), »Die City« (2013), »Humor« (2014), »Beckett bei Karl Valentin« (2014), »Architektur« (2014), »Die Invasion der Barbaren« (2014), »Beschädigte Schönheit« (2014), »Im Reformhaus« (2015), »Sinnliche Vernunft« (2015), »Alle meine Kleider« (2015), »Am Zauberfluss« (2015), »Regisseurstheater« (2016), »Fälschungen, Verwandlungen« (2016), »Der Oligarch« (2016), »Die Niederlage der politischen Vernunft« (2017), »Scham« (2017), »Der Scheich« (2018), »Rüpel und Rebell« (2018), »Was vom Adel blieb« (2018), »Kulturpessimismus« (2018), »Der Osten« (2019) und »Unsere Wünsche« (2019) heraus.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.02.2015

JÜRGEN KAUBE, für das Feuilleton zuständiger Herausgeber dieser Zeitung, analysiert die Folgen der Dauerreformen, die unserem Bildungssystem seit Jahrzehnten zugemutet werden. Die Reformzwecke haben klangvolle Namen: "Bildung und Aufstieg für alle", "Wettbewerbsfähigkeit des Standortes" oder "Forschungsexzellenz". Die Reformwirklichkeit besteht in Ruckreden, Bürokratisierung, ständigen Richtungsänderungen und zermürbtem Lehrpersonal, dem dauernd neuer Konformismus abverlangt wird. Es fehlen realistische Einschätzungen, was Schule und Hochschule überhaupt leisten können und worin der Sinn von Bildung besteht. Die Beiträge des Bandes befassen sich unter anderem mit der Wirklichkeit des schulischen Unterrichts, der Universität als Reformorganisation und der Lage der Geisteswissenschaften in ihnen. (Jürgen Kaube: "Im Reformhaus". Zur Krise des Bildungssystems. Verlag Zu Klampen, Springe 2015. 174 S., geb., 18,- [Euro].)

F.A.Z.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Harry Nutt hat sich vom FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube durch die Bildungsmisere und ihre Reformagenda führen lassen. Nutt hat seine Freude an den Ausführungen des Autors, da dieser, wie er schreibt, genau beobachtet und süffisant-bitter zu formulieren weiß. Auch wenn Kaube dem Rezensenten kaum Raum für Hoffnung auf einen Abschluss der Reformbemühungen lässt und traurig erkennt, wie sehr Unterrichtsstoff und Inhalte hinter der Schulsituation und dem Ziel einer Berufskarriere ins Hintertreffen geraten, findet Nutt das Buch allemal lesens- und bedenkenswert.

© Perlentaucher Medien GmbH
Zu Jürgen Kaubes Erfahrung kommt ein sehr lesenswerter, unterhaltender Stil. Er findet deutliche Worte. (.) Die Krise des Bildungssystems wird wohl noch lang und kurvig werden. Ein kleiner Trost wäre es immerhin, wenn ihn weiterhin Essays wie diese säumten.' Teresa Pancritus in: Münchner Merkus, 17. März 2015