Wahre Liebe und Ich das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Irgendwas geht immer schief. So ist dies auch bei Knoppke, der nach dem Finale dahoam (Bayern gegen Chelsea) zu seiner Freundin fährt, mit der er in den nächsten Tagen in Urlaub fahren wollte und diese mit einem anderen im Bett erwischt.
Wer kennt das nicht? Manche Menschen fahren dann nach Ibiza - Knoppke fährt nach Schottland, was ich…mehrWahre Liebe und Ich das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Irgendwas geht immer schief. So ist dies auch bei Knoppke, der nach dem Finale dahoam (Bayern gegen Chelsea) zu seiner Freundin fährt, mit der er in den nächsten Tagen in Urlaub fahren wollte und diese mit einem anderen im Bett erwischt. Wer kennt das nicht? Manche Menschen fahren dann nach Ibiza - Knoppke fährt nach Schottland, was ich persönlich für eine gute Wahl empfinde.
Eine 20-Jährige einschleicht sich in seinen „fast“ Bulli, einen Ford Transit, ein während er seinen Rucksack mit neuen Klamotten füllt. Er bemerkt es erst einige Kilometer hinter München als er mal kurz rasten will. Da kommt es schon zum ersten Zwist der beiden und sie gehen erst einmal getrennte Wege. Dies geht aber nicht lange, da sie sich auf einem Rastplatz bei Stuttgart wieder treffen. Sam, so heißt die „kleine“ Mitreisende, fährt weiter mit Knoppke in Richtung Schottland. Die Highlands sind seine Zuflucht, denn er will einfach einmal abschalten.
Dass dieser Wirbelwind Sam Knoppkes einsamen Urlaub ganz schön durcheinander bringt, kann man sich denken, denn ein über 40-Jähriger und eine 20-Jährige, das kann schon zu kleineren Komplikationen führen, da man ja mit zwanzig meist etwas lockerer ist und vielleicht ein wenig mehr redet wie der etwas Ältere. Wobei solche Menschen, die viel reden, nicht unbedingt viel sagen, zumindest über sich. Das solltet ihr mal beobachten.
Knoppke ist eigentlich ein schweigsamer Mensch. Aber Sam bringt wirklich richtig Fahrt in die Geschichte. Mit ihrer unkomplizierten Art bringt sie Knoppke in Situationen, die er so nicht erwartet hat. Mag dies ein Lagerfeuer sein, wo er Haschplätzchen isst und plötzlich aus sich raus geht oder in St. Andrews auf dem Golfplatz, wo die Steinbrücke bemalt wird, um nur zwei Situationen zu nennen.
Komme ich nun mal zu dem Fazit für das Buch. Es ist einfach gut gemacht. Die Tagebucheinschübe, wenn Sam am Lesen ist, die irgendwie was mit unserem Knoppke zu tun haben, oder die Situationskomik, welche Bernhard Blöchl ziemlich klasse beschreibt, weswegen man doch des Öfteren lachen muss, ist geschenkt. Was wirklich bewegend ist, ist dass man bei aller Komik immer wieder auch nachdenken muss. Also zumindest musste ich gelegentlich mal nachdenken, wie es wäre wenn meine Tochter (oder vermeintliche Tochter) auf einmal mit mir zusammen Urlaub machen würde, ich es aber nicht merken würde. Wobei er ja immer eine leichte Ahnung hat, dass da etwas mehr sein könnte.
Es ist im Endeffekt ein Buch, welches man einfach mal so lesen kann, aber wo man auch ab und zu innehalten, und über das Geschriebene mal ein wenig nachdenken sollte. Da es zumindest für mich doch einige Botschaften hatte, die ich erstmal ein wenig verarbeiten musste. Denn wer hat nur einen „fast“ Bulli oder eine „fast“ Freundin oder so, weil er selbst nicht in die Puschen kommt und sich selbst immer wieder im Weg steht. Irgendwo steht man sich selbst im Weg da man sich etwas nicht eingestehen möchte. Denkt da einfach mal drüber nach - am besten bei dem Buch von Bernhard Blöchl, wo ihr so ganz nebenbei auch etwas über das wunderschöne Schottland erfahrt. Dieses Land ist mindestens einen Urlaub wert, auch wenn es da nicht so viel Sonne hat wie in Spanien oder sonst wo im Süden.