In der Kirche zu Oederquart/Kreis Stade wurde menschliches Skelettmaterial geborgen, das dendrochronologisch in den Zeitraum von 1595 bis 1730 n. Chr. datiert wird. Obschon der Individualzusammenhang nachhaltig gestört war, konnte eine Mindestindividuenzahl von 73 Personen ermittelt werden. Sie teilen sich in fünf Subadulte, 47 Männer und 21 Frauen auf. Demographische Parameter und die epidemiologische Betrachtung von pathologischen Veränderungen geben ein beredtes Zeugnis von den einstmaligen Lebensbedingungen. Osteometrische und epigenetische Befunde runden das Bild einer ländlich geprägten Bevölkerung ab. Mit dieser osteoarchäologischen Studie wird gezeigt, wie eine nicht nur zeitaufwendige Untersuchung in der Lage ist, kultur¬- und bevölkerungsgeschichtlich vermeintlich irre¬levantem menschlichem Skelettmaterial wesentliche Erkenntnisse zu entlocken, wenn auch im vorliegend Fall der Elbstrom weiterhin unbeeindruckt am Fundort vorbei zieht.
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