Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 3,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Denkt man an Aufklärung in Deutschland fällt weitestgehend der Name Immanuel Kant, nicht jedoch Christian Thomasius oder Christian Wolff. Als Leitmotiv des Rationalisierungsprozesses im Aufklärungszeitalter zitiert Beutel treffenderweise die letzten Worte Johann Wolfgang Goethes, der sterbend von seinem Diener „mehr Licht“ gefordert haben soll und damit den Grundsatz definiert, der sein Zeitalter ausgemacht hat. Die Lichtmetaphorik scheint länderübergreifend im Aufklärungskontext eine wichtige Rolle zu spielen, was schon allein am deutschen Begriff „Aufklärung“ und den anderssprachigen Äquivalenten gesehen werden kann. Auch im Hinblick auf das vorangegangene, als „Epoche der Dunkelheit“ beschriebene Mittelalter wird die Lichtmetaphorik der Aufklärung deutlich. Obwohl etymologisch betrachtet das Verb „aufklären“ im Deutschen ursprünglich zur Beschreibung meteorologischer Vorgänge benutzt wurde ist dennoch klar zu erkennen, dass der Begriff ab der Mitte des 18. Jahrhunderts immer häufiger in einem geistigen Kontext verwendet wurde, im Sinne von allgemeinem Fortschritt von Vernunft und Kultur. Spätestens 1783, nachdem der Berliner Pfarrer Johann Friedrich Zoellner die Frage nach der Definition von Aufklärung öffentlich in der „Berlinischen Monatsschrift“ stellte und in den folgenden Jahren Erklärungsversuche von Mendelsohn, Kant und anderen folgten, erlangte der Begriff der Aufklärung seine Bedeutung des rationalen Denkens und des Berufens auf die Vernunft und den eigenen Verstand. Jedoch gab es schon weit vor Goethe Protagonisten, die mit ihrem aufklärerischen Gedankengut diesen Rationalisierungsprozess in Gang gebracht haben und danach strebten „Licht ins Dunkel“ zu bringen.