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Macht die Piratenpartei in Wahrheit gemeinsame Sache mit der NSA? Wenn es nach Byung-Chul Han geht, sind die Forderung, politische Entscheidungen künftig nicht mehr hinter verschlossenen Türen auszuhandeln, und die Datensammelwut der Geheimdienste zwei Ausformungen eines universalen "Imperativs der Sichtbarkeit". Die Grundzüge der gegenwärtigen "Transparenzgesellschaft" skizzierte der Philosoph, der an der Universität der Künste in Berlin lehrt, in einem Buch dieses Titels (F.A.Z. vom 28. März 2012). Das mediale Fundament der "Transparenzgesellschaft" liegt wiederum im Digitalen, wie Han nun in einem neuen Büchlein erläutert. Die "lückenlose Totalprotokollierung des Lebens", freiwillig durch die "pornografische" Selbstentblößung auf Facebook oder unfreiwillig durch die umfassende Überwachung des Internets, "vollendet die Transparenzgesellschaft". Die Folgen dieser Entwicklung seien bislang kaum abzusehen. "Im Schwarm" führt nicht nur Positionen der "Transparenzgesellschaft" auf die Eigenart des digitalen Mediums zurück, sondern ist auch im gleichen Duktus wie der Vorgänger verfasst. Da droht die Gefahr, dass manch Bedenkenswertes im apodiktischen Dunkel der Staccatosätze untergeht. (Byung-Chul Han: "Im Schwarm". Ansichten des Digitalen. Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2013. 107 S., br., 12,80 [Euro].) mhub
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