Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Stuttgart (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Lebenskrisen in literarischen Texten, Sprache: Deutsch, Abstract: John Updike (1932-2009) verstand sein gesamtes schriftstellerisches Werk als „moral debates with the reader“ . Dieser Selbstreferenz des Autors folgend, wird in der vorlie-genden Arbeit der 1992 ins Deutsche übersetzte Roman „Rabbit in Ruhe“ aus der soge-nannten „Rabbit-Pentalogie“ in Bezug auf die Darstellung der Hauptfigur im Konflikt zwischen Individualität und Kollektivität untersucht. Gleichwohl tief im US-amerikanischen Kontext am Ende des Kalten Krieges verortet, steht der Roman doch auch paradigmatisch für das breiter gefasste Konzept „westliche Industrienation“. Der Aufbau folgt der Idee einer Literaturethik, wie sie von Berendes vertreten wird. Sein Augenmerk liegt auf dem wirkungsästhetischen Anteil narrativer Texte, wonach, bezogen auf vorliegenden Text, erzählte Lebensgeschichte zur „Auseinandersetzung mit Modellen menschlichen Lebens“ anrege. Nach einer einführenden Funktionsbestim-mung des Protagonisten Harry „Rabbit“ Angstrom wird, in Weiterführung des obiger Annahme inhärenten Prinzips, wonach literarische Figuren anhand außerfiktionaler ethischer Kategorien sozusagen eine theoretische Persönlichkeit zu Grunde gelegt wer-den kann, der Roman sowohl erzähltheoretisch als auch hinsichtlich der Wertehaltung untersucht. In Anerkennung von Geschichtlichkeit als Grunddimension menschlichen Seins erfolgt in einem weiteren Kapitel die Bestimmung der individuellen Weltsicht aus seiner kulturell-historischen Zeitlichkeit heraus. Dadurch kann aufgezeigt werden, wo sich Individualität und kulturelle Mentalität bedingen und wo sie sich behindern. Im abschließenden Ausblick wird dann der Bogen zur Gegenwart gespannt.