Spannend und ruhig und ganz viel Alltag
Mich hat dieses Buch auf den 2. Blick gefesselt. Ich musste mich frei machen, einen typisch reißerischen schwedischen Krimi in den Händen zu halten. Im Unterholz hat mich dann tatsächlich eingefangen mit der Alltagsbeschreibung in einem schwedischen Nest,
ziemlich weit im Norden und fernab der flimmernden Lichthöllen und Städte. Es ging sehr ruhig zu im…mehrSpannend und ruhig und ganz viel Alltag
Mich hat dieses Buch auf den 2. Blick gefesselt. Ich musste mich frei machen, einen typisch reißerischen schwedischen Krimi in den Händen zu halten. Im Unterholz hat mich dann tatsächlich eingefangen mit der Alltagsbeschreibung in einem schwedischen Nest, ziemlich weit im Norden und fernab der flimmernden Lichthöllen und Städte. Es ging sehr ruhig zu im Krimi.
Besonders schön fand ich die Lebensbeschreibung der Journalistin Vera. Sie steht im Mittelpunkt des Buches, hat gerade eine Trennung hinter sich und auch den Job verloren und sich deshalb durchgerungen, als Schulbegleiter ihre Brötchen zu verdienen. Hier würde ich fast 1 zu 1 mit deutschen Verhältnissen übersetzen. Bei uns heißt das Vertretungslehrer oder Teilungslehrer, aber die Einstellung der fest angestellten Lehrer zu ihrer Arbeit, trifft die, die ich hier leider zu großen Teilen erfahren habe, genau gleich.
Für Vera war das nichts und sie bekam den Hinweis, einen Mord näher unter die Lupe zu nehmen und wie sie daran geht, Steinchen für Steinchen umdreht, sich natürlich auch in Gefahr begibt, sonst wäre es langweilig, hat mich interessiert und fasziniert. Ich mochte sie immer mehr in diesem Buch.
Ihre Probleme macht sie mit sich ab, was ich eine gute Einstellung finde, die heute kaum noch jemand hat.
Dieses Buch hat mich über längere Zeit begleitet und es hat mir richtig gut gefallen. Allen, die auf jeder Seite Mord und Totschlag erwarten, muss ich wohl abraten. Aber wer sich für Hintergründe, Geschichte und tägliches Leben interessiert, macht mit Im Unterholz nichts falsch.