Es war die unmittelbare Herausforderung in der Unsicherheit durch das Fehlen von Wissen und Erfahrung, was Afrika und seine Menschen betraf. Die Wellen der Existenzverlegenheit hoben und senkten sich, sie schoben sich an den Seiten des Tages entlang. In den Nächten streckten sich die Schattenarme zu Längen der Ungeheuerlichkeit. Riesenhände packten den Fragenden und zogen ihn unter ständig sich verändernden Betrachtungswinkeln auf und ab. Reflexionen über das Ungewohnte in seinen unvorstellbaren Dimensionen folgten auch beim Seitenwechsel auf dem Fuße. Wenn Worte die Wirklichkeit der Gegenwart verlieren, dann liegen sie nutzlos neben den Gleisen des Lebens, wo sie verwittern und vom Boden vertilgt werden. Das gilt für einen Großteil des Daseins, weshalb vieles an ihm nicht stimmt. Die Wüstententakel schieben sich tiefer ins Land hinein und erschweren den Menschen das tägliche Leben. Auch in Afrika nagt der Materialismus an den Kulturen und Traditionen und ist dabei, die hohen sittlichen Werte zu zerreißen. So zerbröselt die Blume der sittlichen Aufmerksamkeit. Ob der Sittenzerfall Ausdruck der Erschöpfung nach einer langen Zeit der Entbehrung ist, die mit dem Orientierungsverlust nach den geistigen Werten einhergeht, das ist die Frage der Zeit. Das >Verlustsyndrom< ist groß und erschreckend. Es geht mit dem erheblichen Bildungsdefizit einher. Denn grundsätzlich ist, dass Menschlichkeit im Für- und Miteinander das Mindestmaß an Bildung voraussetzt. Aber da mangelt es noch an der Unterweisung und Grundausbildung im Wissen und Halten der sittlich-moralischen Werte hin zur Ehrenhaftigkeit. Die Verflachung im Relief von Gesicht und Sprache mit der Verstumpfung und Verstummung ist nicht zu übersehen, die mit der Unabhängigkeit und der >Freiheit und Gleichheit< einsetzte. So macht die Plattheit mit den leeren Blicken und Worten nachdenklich, was so anders und ärmlich ist im Vergleich zu den tiefen, mitreißenden Blicken der alten, verschwitzten und markanten >Meißelgesichter< und der inhaltsvollen Worte jener Menschen, die mit dem Risiko des eigenen Lebens die Verantwortung im Helfenmüssen auf sich nahmen und trugen. Sie arbeiteten als Ärzte und Schwestern unter den schweren und oft miserablen Bedingungen an den kranken und verletzten Menschen zu einer Zeit, als um sie herum die Granaten mit großer Heftigkeit detonierten. Es waren die relativ wenigen Menschen, die als stille Helden in der sehr kritischen Zeit sich bis zur physischen Erschöpfung um die vielen Menschen in Not einsetzten und dabei Großartiges leisteten.
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