Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Oberseminar: Theoretiker der Politik: Immanuel Kant, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Die Menschheit hat in ihrer langen Geschichte schon viele Friedensverträge kommen und gehen sehen. Zu ewigem Frieden ist es aber noch nicht gekommen, allenfalls beständigen Frieden kann man in einigen Regionen der Erde erspähen. Daher besitzt die Suche nach ewigem Frieden leider immer noch Aktualität und wird sie, in für uns unabsehbarer Zeit, besitzen. Die Suche nach ewiglichem Frieden ist wahrscheinlich so alt, wie die Menschheitsgeschichte selbst. Kant war daher nicht der Erste, der nach ihm suchte, doch hinsichtlich der gedanklichen Tiefe und Konsequenz übertraf er alles, was bis dahin darüber geschrieben worden war.1 Kant verfasste seinen philosophischen Entwurf „Zum ewigen Frieden“ in der damals gängigen Form eines Friedensvertrages. Dieser stellt daher einen Teil seiner „praktischen Philosophie“2 dar. Der Titel ist satirische und gibt die Inschrift eines Wirtshausschilds wieder, auf dem außerdem noch ein Friedhof zu sehen ist.3 Den Friedhof kann Kant nicht im Auge gehabt haben, als er an den Frieden dachte. Doch er glaubte, dass der ewige Friede nur über den Krieg zu erreichen ist. Nach einer kurzen geschichtlichen Einbettung der Schrift in die damalige Zeit, soll in der hier vorliegenden Arbeit begründet werden, wodurch die Garantie gewährleistet wird und wie sie geartet ist. Handelt es sich bei dem Gedanken an den ewigen Frieden um eine Utopie? Und welche Rolle spielt die Natur für Kant? Und schließlich: Wie lässt die Natur in heutiger Zeit, aus der Sicht Kants, den Menschen sich an den ewigen Frieden durch Staats- Völker- und Weltbürgerrecht annähern? Kants Leben und Werk wurde bereits von allen erdenklichen Seiten ausführlich beleuchtet, daher steht ein Fülle von Literatur zu Verfügung. Anlässlich seines 200. Todestages am 12. Februar diesen Jahres wurden eine Vielzahl neuer Biographien und Schriften veröffentlicht. Speziell zu seinem Traktat „Zum ewigen Frieden“ wurde 1995 (200. Jahrestag der Veröffentlichung) die Gelegenheit genutzt, dieses neu zu bearbeiten und zu interpretieren.