Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Europäische Eheromane des 19. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Wasserfrauen weckten seit jeher das Interesse der Dichter und Schriftsteller. Der Mythos um Melusine und Undine wurde sowohl im Mittelalter als auch in der Romantik in zahlreichen Werken der Literatur, Kunst und Musik bearbeitet. Die vorliegende Arbeit versucht der Frage nachzugehen, ob Fontane in Effi Briest eine Wasserfrau schuf. Zuvor jedoch muss die Gestalt der Wasserfrau anhand der mittelalterlichen Sagen Egenolfs von Staufenberg und Thürings von Ringoltingen sowie der romantischen Wasserfrau-Erzählungen Friedrich de la Motte Fouqués und Hans Christian Andersens herausgearbeitet werden. Im Anschluss daran sollen die Ergebnisse auf Fontanes Effi Briest angewendet und im Hinblick auf das Rollenverständnis von Mann und Frau untersucht werden. Dabei sind die Werke von Anna Maria Stuby, Hubert Ohl und Matthias Vogel maßgeblich. Für die Bedeutung des Wassers sei verwiesen auf den Aufsatz von Christine Hehle über die Rolle der Ostsee in Effi Briest. In seinen späteren Romanen schuf Fontane zahlreiche Frauengestalten, die Züge eines Elementarwesens aufweisen. Zu nennen wäre an dieser Stelle Melusine von Barby im Stechlin, die ihrem Namen alle Ehre macht und als verführerische Frau erscheint, deren Lockungen kein Mann widerstehen kann. In Ellernklipp ist es die Gestalt der Hilde, in Unwiederbringlich die Figur der Ebba von Rosenberg sowie Cécile aus dem gleichnamigen Roman, die eine Verbundenheit mit den Elementen aufweisen. Weitere Wasserfrauen schuf Fontane in Oceane von Perceval und Melusine von Cadoudal. All diesen Frauengestalten ist die Verbundenheit mit dem Element Wasser gemein. Daher soll im Folgenden kurz geklärt werden, wie Wasser in der Literatur dargestellt wird und welchen Symbolgehalt es haben kann.