„Tief in ihrem Herzen wusste Muna, dass Schweden ihr niemals vergeben würde, dass sie hergekommen war.“ (S.93)
Kemi, Brittany und Muna sind drei Frauen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Stockholm kommen. Eine der Karriere, die andere der Liebe wegen und die Dritte als Flüchtende über
die Mittelmeerroute aus Somalia. Alle Drei sind Schwarz und tragen tiefe Traumata in sich, sei es…mehr„Tief in ihrem Herzen wusste Muna, dass Schweden ihr niemals vergeben würde, dass sie hergekommen war.“ (S.93)
Kemi, Brittany und Muna sind drei Frauen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Stockholm kommen. Eine der Karriere, die andere der Liebe wegen und die Dritte als Flüchtende über die Mittelmeerroute aus Somalia. Alle Drei sind Schwarz und tragen tiefe Traumata in sich, sei es durch schreckliche Fluchterlebnisse, männliche sexualisierte Gewalt oder eine schwierige Jugend. Und doch könnten sie was Typ, Sprache, soziale Hintergründe, kulturelle Werte, Auftreten, Selbstbewusstsein und Lebensthemen angeht, unterschiedlicher nicht sein. Ihre Schicksale treffen sich in einem Berührungspunkt: Jonny – Weiß, Schwede, Unternehmer, reich, in bürgerlichen Verhältnissen aufgewachsen. Auch er knüpft an das Anderssein an, denn er weist Merkmale einer autistischen Persönlichkeit auf. Eine spannende Konstellation, die sich aus den abwechselnden Perspektiven der drei Frauen fesselnd entwickelt. Die Geschichte spielt im liberalen Schweden, einer Gesellschaft, die bereits „auf Gleichgewicht und Gleichheit aus ist, in der niemand das Gefühl haben soll, anders zu sein“. (Nachwort) Der Roman macht klar, wieviel komplizierter die Realität ist.
"Bei Diversität und Inklusion geht es auch darum Stereotype aufzubrechen. […] Und nicht nur darum, Schwarze und braune Gesichter in der Werbung zu zeigen.“ (S.228)
Lọlá Ákínmádé Åkerström hat hier ein größtmögliches DIVERSES Universum geschaffen. Die drei Frauen lassen zwar sehr lebendig werden, was es heißt, gleichzeitig wegen der Hautfarbe, des Geschlechts möglicherweise als Trägerin eines Kopftuchs zusätzlich wegen der Religion diskriminiert zu werden. Doch in der Rahmenhandlung wird auch deutlich, was es grundsätzlich heißt, anders zu sein, mit Ausgrenzung oder Ignoranz wegen körperlicher, sozialer, gesundheitlicher, gesellschaftlicher oder beruflicher Merkmale leben zu müssen.