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Etwa zehn Millionen Deutsche flohen mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Schlesien, Pommern, der Neumark und Ostpreußen oder wurden von dort vertrieben. Zurück blieben ihre Häuser, Straßen, Fabriken und Kirchen, aber auch ihre Möbel, Küchengeräte und Bilder. Welche Geschichten erzählen sie heute über ihre ehemaligen Besitzer? Die Gebiet östlich von Oder und Neiße lagen fortan in Polen, Menschen aus anderen Landesteilen wurden dort angesiedelt. Wie machten sie die Städte und Dörfer der ehemaligen Besatzer zu ihrer Heimat? Gestützt auf Archivfunde, Forschungsarbeiten, Literatur und eine…mehr

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Produktbeschreibung
Etwa zehn Millionen Deutsche flohen mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Schlesien, Pommern, der Neumark und Ostpreußen oder wurden von dort vertrieben. Zurück blieben ihre Häuser, Straßen, Fabriken und Kirchen, aber auch ihre Möbel, Küchengeräte und Bilder. Welche Geschichten erzählen sie heute über ihre ehemaligen Besitzer? Die Gebiet östlich von Oder und Neiße lagen fortan in Polen, Menschen aus anderen Landesteilen wurden dort angesiedelt. Wie machten sie die Städte und Dörfer der ehemaligen Besatzer zu ihrer Heimat? Gestützt auf Archivfunde, Forschungsarbeiten, Literatur und eine Vielzahl persönlicher Begegnungen erzählt Karolina Kuszyk davon, wie die Biografien von Menschen und Dingen miteinander verwoben sind.

»Karolina Kuszyk gelingt etwas Außergewöhnliches. Auf einfühlsame Weise beschreibt sie die Herausforderung der polnischen Nachkriegsgesellschaft, mit dem deutschen Erbe im heutigen Westpolen umzugehen. Endlich liegt dieses wegweisende Buch in deutscher Sprache vor.« Andreas Kossert

Autorenporträt
Karolina Kuszyk, geboren 1977 in Legnica, lebt in Berlin und Niederschlesien und arbeitet als freiberufliche Autorin, Übersetzerin und Lehrbeauftragte, u.a. an der Viadrina. Sie verfasste Beiträge u.a. für Zeit Online, Deutschlandradio Kultur und Funkhaus Europa und übersetzte u.a. Max Frisch, Ilse Aichinger, Karen Duve und Bernhard Schlink ins Polnische. »In den Häusern der anderen« wurde 2020 mit dem Arthur-Kronthal-Preis ausgezeichnet und regte in Polen eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit dem deutschen Erbe an. Bernhard Hartmann, geboren 1972 in Gerolstein/Eifel, studierte Polonistik und Germanistik. Seit 2009 arbeitet er als Übersetzer literarischer und geisteswissenschaftlicher Texte aus dem Polnischen. 2013 wurde er mit dem Karl-Dedecius-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Mit Gewinn liest Rezensent Klaus Hillenbrand Karolina Kuszyks Buch, auch wenn es sich um "keine lustige Geschichte" handle. Die Autorin, die selbst aus dem polnischen Legnica (früher Liegnitz) stammt, erzählt hier von den ehemals ostdeutschen und nach 1945 westpolnischen Gebieten wie Ostpreußen, Schlesien oder Pommern und von den Zuwanderern aus dem Osten Polens, über die noch wenig geschrieben worden sei, so Hillenbrand. Es handelte sich bei ihnen meist selbst um vertriebene Menschen, die sehr arm in die damals von Plünderei und einer kulturellen Neubesetzung geprägten Gebiete kamen - und die Eingewöhnung dauerte oft Jahrzehnte, so der Kritiker. Gespannt verfolgt er, wie die Autorin von der Umbenennung von deutschen in polnische Straßennamen, von der Beschlagnahmung ganzer Viertel durch die sowjetische Armee und von deutschen mit Hakenkreuzen gekennzeichneten Schüsseln berichtet, die die einstigen Bewohner zurückließen und die dann in die Hände der mittellosen Zuwanderer fielen. Ein "wunderbar anekdotenreiches" Buch zum Lachen und Weinen, schließt er.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Kuszyks Buch ist klug, ausgewogen und immer empathisch.« Süddeutsche Zeitung 20221015