Meine Erwartungen an das Buch von Margot Kässmann haben sich nicht erfüllt. Zwar gibt es einige Kapitel, die durchaus gelungen und lesenswert sind, insgesamt aber findet man wenig, was man nicht schon einmal anderswo gehört oder gelesen hätte. Was aber in allen Zeilen zu finden ist, ist eine
gekonnte Selbstdarstellung von Frau Kässmann. Das wird besonders deutlich in der Schilderung, wie sie ihre…mehrMeine Erwartungen an das Buch von Margot Kässmann haben sich nicht erfüllt. Zwar gibt es einige Kapitel, die durchaus gelungen und lesenswert sind, insgesamt aber findet man wenig, was man nicht schon einmal anderswo gehört oder gelesen hätte. Was aber in allen Zeilen zu finden ist, ist eine gekonnte Selbstdarstellung von Frau Kässmann. Das wird besonders deutlich in der Schilderung, wie sie ihre Krebsdiagnose erfahren hat. Mit einer unglaublichen Gelassenheit und scheinbar stoischer Ruhe nimmt sie von der Diagnose Kenntnis, benachrichtigt alle für sie wichtigen Personen, nicht ohne sie auch gleich noch zu trösten und nimmt ihre Termine wie gehabt wahr. Von der Therapie – das belastendste Element einer Brustkrebstherapie, die Chemotherapie, blieb ihr offensichtlich erspart – und von der Zeit danach erfährt man nichts mehr. Was mich vor allem störte: Ihren Ehemann, mit dem sie immerhin 26 Jahre verheiratet war und vier gemeinsame Töchter hat, erwähnt sie mit keiner Silbe. Zum Kreis derer, die über ihre Krebsdiagnose zu informieren sie für nötig hielt, zählte er offensichtlich nicht. Hingegegen tauchen die „guten Freundinnen“ von Frau Kässmann in geradezu inflationärer Zahl auf. Das lässt tief blicken!