Nicht einseitig, es werden beide Seiten mit ihrer grausamen Realität geschildert...
"Aus meiner Sicht war es auch nicht Aufgabe des Militärs, Demokratie und Freiheit mithilfe eines Krieges zu exportieren, der sich als humanitäre Intervention gerierte." (Seite 150)
"Was ich kritisiere, ist,
dass wir unsere Soldaten [der US-Armee; Anm. WS] an weit entfernte Orte schicken und - im Gegensatz…mehrNicht einseitig, es werden beide Seiten mit ihrer grausamen Realität geschildert...
"Aus meiner Sicht war es auch nicht Aufgabe des Militärs, Demokratie und Freiheit mithilfe eines Krieges zu exportieren, der sich als humanitäre Intervention gerierte." (Seite 150)
"Was ich kritisiere, ist, dass wir unsere Soldaten [der US-Armee; Anm. WS] an weit entfernte Orte schicken und - im Gegensatz zu früheren Kriegen - nicht vernünftig begründen können, warum sie an diesen Orten helfen, kämpfen und sterben müssen." (S. 241)
"Obwohl ich kein Experte für die Geschichte des Nahen Ostens bin, verstand ich damals genug, um zu erkennen, dass der Irak am Beginn eines Bürgerkrieges stand. Ich betrachtete das Ganze als einen jahrhundertealten, in einem Topf vor sich hin köchelnden ethnisch-religiösen Konflikt, dem wir plump den Deckel weg geschlagen hatten, und jetzt kochte der Topf über." (S. 251)
Diese drei Zitate, denen noch zahlreiche weitere hinzugefügt werden könnten, verdeutlichen, dass Jeff Montrose den Irakkrieg beziehungsweise seine Erlebnisse während seines Kriegseinsatzes wahrlich nicht aus heroisch-verblendeter US-Sicht schildert. Er geht mit den Parteien und US-Politikern, die den Krieg ausgelöst haben, mehr als kritisch um. Trotz seiner Eigenschaft als Kompaniechef des US-Militärs schildert er nicht nur seine Sichtweise über diesen sinnlosen Krieg. Sondern er vermittelt auch einen Eindruck über die Einstellung der zumeist jugendlichen GIs gegenüber deren Einsatz im Irak.
Was bei uns während der abendlichen TV-Nachrichtensendung an uns von den verheerenden Ergebnissen der Taten der Selbstmordattentäter vorbei flimmert, auch das schildert Jeff Montrose sehr realistisch. Schon beim Lesen wird man vom Grausen erfasst.
Gerade weil diese Realität geschildert wird, der Autor zugleich beide Seiten beachtet und betrachtet, ist es ein sehr lesenswertes Buch.