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Präzise, detailreich, zeittypisch: Aufzeichnungen des Hannoveraner Archivars Georg Schnath aus der Internierung und Haft von Dachau bis Paris 1945-47. "In des Teufels Küche" gerät der Hannoveraner Archivar Georg Schnath (1898-1989) nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Der vorherige Leiter der Gruppe Archivschutz bei der deutschen Militärverwaltung in Paris wird von Briten in Arrest genommen, von Amerikanern interniert und schließlich als französischer Kriegsgefangener bis zum Jahreswechsel 1947/48 in Paris in Haft gehalten. Während dieser Zeit entstehen Schnaths Aufzeichnungen, die Thomas…mehr

Produktbeschreibung
Präzise, detailreich, zeittypisch: Aufzeichnungen des Hannoveraner Archivars Georg Schnath aus der Internierung und Haft von Dachau bis Paris 1945-47. "In des Teufels Küche" gerät der Hannoveraner Archivar Georg Schnath (1898-1989) nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Der vorherige Leiter der Gruppe Archivschutz bei der deutschen Militärverwaltung in Paris wird von Briten in Arrest genommen, von Amerikanern interniert und schließlich als französischer Kriegsgefangener bis zum Jahreswechsel 1947/48 in Paris in Haft gehalten. Während dieser Zeit entstehen Schnaths Aufzeichnungen, die Thomas Vogtherr nun erstmals ediert herausgibt und in ihren historischen Kontext einordnet: Über Deutschland, über das Leben in Lagern - und über sich selbst, einen Intellektuellen, dem der Boden unter den Füßen verloren ging. Schnath beschreibt seine neue Umwelt, versucht, sich zu rechtfertigen, und will Rechenschaft über sein Tun ablegen. Er bestreitet sein eigenes Mitwirken im Räderwerk des NS-Staats nicht. Doch er stilisiert sich als pflichttreuer deutscher Beamter, nicht als Mitwirkender oder Täter, sondern als Opfer einer unverschuldeten Veränderung der politischen Verhältnisse nach 1945. Seine detailreichen und über zweieinhalb Jahre geführten Aufzeichnungen sind daher ein ebenso informatives wie irritierendes Dokument ihrer Zeit.
Autorenporträt
Georg Schnath (1898-1989) war Archivar und Historiker, seit 1926 am späteren Hauptstaatsarchiv Hannover, zuletzt als Direktor, 1958-67 Professor für Niedersächsische Landesgeschichte an der Universität Göttingen. 1940-1945 amtierte er als Leiter der Gruppe Archivschutz beim Deutschen Militärkommandanten in Paris, wurde nach Internierung und Inhaftierung deswegen in Paris vor Gericht gestellt und freigesprochen. 1938-46 und 1949-71 war er Vorsitzender der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Thomas Vogtherr, geb. 1955, ist Historiker und Archivar sowie Professor für Geschichte des Mittelalters an der Universität Osnabrück. Von 2006 bis 2016 war er Vorsitzender der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen.
Rezensionen
»ein beeindruckendes Dokument« (Horst Conrad, Westfälische Forschungen, Jg. 72, 2022)