Dem Entstehen einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung zwischen Klient_innen und Fachkräften der Sozialen Arbeit wird insbesondere im Kontext sogenannter Erstgespräche in Suchtberatungsstellen eine hohe Bedeutung beigemessen. Trotz seiner vermuteten Wichtigkeit wurde dieses Postulat bisher nicht empirisch plausibilisiert. Die hier vorgelegte Dissertation untersucht daher Aufzeichnungen realer Erstgespräche in Suchtberatungsstellen. Ziel ist es, begrifflich zu klären, was genau unter einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung verstanden werden kann, ab wann eine Arbeitsbeziehung entsteht und welche Faktoren den Entstehungsprozess beeinflussen. Das Ergebnis dieser qualitativen Untersuchung zeigt, dass die sozialpolitischen Bedingungen, unter denen die fachliche Leistung Suchtberatung erbracht wird, die Definition des Konstruktes Sucht und die Fähigkeit der Fachkräfte, diese Bedingungen im Klient_innenkontakt zu neutralisieren, Einfluss darauf nehmen, ob sich eine eher vertrauensvolle oder eine eher misstrauische Arbeitsbeziehung im Kontext von Suchtberatung entwickelt. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Annahme weiterführender Hilfen.
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