Schuld und Konsequenzen
Mit „IN MEDIAS RES“ zeigt uns H.C. Scherf einmal seine andere, seine nachdenkliche Seite. Bei diesem Buch stehen nicht Ermittler im Vordergrund, sondern die Täter bzw. Menschen, die Schuld auf sich geladen haben. Sehr eindrucksvoll beschreibt der Autor die Emotionen jeder
einzelnen Figur, sodass der Leser Beweggründe des Handelns durchaus nachvollziehen kann.
Als…mehrSchuld und Konsequenzen
Mit „IN MEDIAS RES“ zeigt uns H.C. Scherf einmal seine andere, seine nachdenkliche Seite. Bei diesem Buch stehen nicht Ermittler im Vordergrund, sondern die Täter bzw. Menschen, die Schuld auf sich geladen haben. Sehr eindrucksvoll beschreibt der Autor die Emotionen jeder einzelnen Figur, sodass der Leser Beweggründe des Handelns durchaus nachvollziehen kann.
Als Grundstock dient der Handlung ein sehr ernstes Thema: Es geht um Schuld und Rache. Und darum, wie Menschen miteinander umgehen. Zudem spricht der Autor sehr deutlich den zunehmenden Egoismus unserer Gesellschaft an. Jeder ist sich selbst der Nächste. Wen interessiert schon, wer dabei auf der Strecke bleibt? Und was ist mit den Schwachen? Den ständig Unterdrückten, die nie gelernt haben, sich zu wehren? Was ist mit Wertschätzung? Was mit Hilfsbereitschaft? Wer hört noch dem Anderen zu?
Da werden noch viel mehr Fragen aufgeworfen. Wir haben hier also ein Buch vor uns, das in die Tiefe geht. Sicher, nicht auf jede Frage gibt es eine Antwort. Das ist auch gar nicht nötig. Es reicht, wenn der Leser ins Grübeln kommt und vielleicht im Anschluss an die Lektüre ein paar Augenblicke innehält und sich ein kleines bisschen mit dem Thema beschäftigt, vielleicht sogar sein eigenes Handeln überprüft. Die Kernfrage dabei: Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um.
Serviert wird das Ganze selbstverständlich (ganz typisch Scherf) innerhalb einer spannenden Handlung, bei der man bis zum Ende nicht sicher sein kann, wie es ausgehen wird. Der Schreibstil ist wie immer sehr mitreißend, die Figuren sehr detailliert und lebendig ausgearbeitet.
Fazit:
Ein spannender Thriller, der etwas nachdenklicheren Art. Ein etwas anderer H.C. Scherf, der mir persönlich sehr gefallen hat.