In Europa gilt Kanada im Vergleich zu den USA als »der bessere Teil Nordamerikas«. Doch der Umgang mit der indigenen Bevölkerung ist auch hier ein Sündenfall: Noch bis vor wenigen Jahrzehnten wurde mit teils brutalen Maßnahmen versucht, die kulturelle Identität dieser Menschen auszulöschen und sie zu assimilieren. Wie erfolgversprechend ist da der vor Kurzem eingeleitete Versöhnungsprozess? Gerd Braune hat indigene Gemeinden im ganzen Land besucht und mit Vertretern der drei indigenen Völker, First Nations, Inuit und Métis, gesprochen. Er erzählt ihre Geschichte vor und nach Ankunft der Europäer und seit der kanadischen Staatsgründung. Vor allem aber berichtet er, wie die indigenen Völker heute leben und um ihre Rechte kämpfen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Katja Ridderbusch fühlt sich gut informiert durch dieses Buch des deutschen Journalisten Gerd Braune, der seit 1997 in Ottawa lebt. "Unaufgeregt und feinfühlig" führe Braune in die Situation der indigenen Völker in Kanada ein, erzähle ihre Geschichte und verweise auf etliche problematische Aspekte der kanadischen Politik. Denn selbst das liberale Kanada habe bis in die sechziger Jahre hinein an seinen indianischen Völker großes Unrecht verübt, hält Ridderbusch fest, etwa wenn es deren Kinder in Umerziehungsinternate steckte und ihnen Zugang zu ihren eigene Familie, zu Sprache und Kultur verwehrte. Souverän, findet die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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