Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die Frage untersucht, welche Indikatoren dafür sorgen, dass ein Rezipient eine Märchenfigur mit dem Attribut gut oder böse belegen kann. Insbesondere soll hierbei beleuchtet werden, welche Rolle die Tugendhaftigkeit einer Figur dabei einnimmt und welche weiteren Motive eine solche Zuordnung begründen. Die essenzielle Frage ist, was sich durch die Schaffung dieser beiden Oppositionen und die Zuordnung zu diesen für die Moral des Märchens ergibt und weshalb damit in den meisten Fällen zwangsläufig das Gute über das Böse siegen muss. Ob in Literatur, Film oder Fernsehen, kein anderes Thema ist derartig beliebt und häufig behandelt worden wie das Wechselspiel von Gut und Böse. Diese Faszination begründet sich nicht zuletzt aus den seit Jahrhunderten tradierten Sagen, Dichtungen und Volksmärchen. So verhält es sich auch bei den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Wenn im "Rotkäppchen" schlussendlich der böse Wolf stirbt, die Aschenputtel den Prinzen heiratet oder Hänsel und Gretel die Hexe verbrennen, steht fest, dass es sich um ein Märchen der Brüder Grimm handelt, in dem das Gute am Ende über das Böse die Oberhand gewinnt.