Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,7, Universität Leipzig (Germanistik), Veranstaltung: Pragmalinguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit der Klassifizierung rhetorischer Fragen als indirekte Behauptungen sowie assertive Sprechakte. Dazu werden anfangs Sprechakte definiert und die Sprechakttheorie Searles erläutert, wobei die Sprechaktregeln und ihre Klassifikationen einen wichtigen Teil der Arbeit einnehmen. Es folgt ein Kapitel über indirekte Sprechakte, wobei Illokution, Illokutionspotential und indirekte illokutionäre Indikatoren wichtige Termini darstellen. Zu den indirekten Sprechakten werden in dieser Untersuchung alle Äußerungen gezählt, bei denen die tatsächliche Illokution von der durch die Basisindikatoren angezeigten Illokution abweicht, egal ob sie von ihr verschieden, mit ihr inkompatibel oder unabhängig von potentiellen Mehrdeutigkeiten ist. Im fünften Kapitel wird dann der Bogen zu rhetorischen Fragen gespannt, angefangen bei Rhetorizität hin zu ihren sprachlichen Kennzeichen. Es folgt eine Kritik an Searles Sprechakttheorie anhand der Ausweitung auf rhetorischen Fragen. Die These, welcher diese Arbeit nachgeht, klassifiziert rhetorische Fragen als besonders gebräuchlichen Spezialfall des rhetorischen Sprechhandelns. Sie stellen keinen eigenen Sprechakttypen dar. Durch den Aspekt der Gelingensbedingungen wird dargelegt, dass rhetorische Fragen indirekte Behauptungen darstellen und zu Recht zu den Assertionen zu rechnen sind. Diese These soll anhand einiger Beispiele und wissenschaftlicher Aufsätze untersucht werden.