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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Proseminar 'Biographie und Lebenslauf', Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Es gibt zahlreiche grundlegende Voraussetzungen für ein eigenes Leben, darunter sind nicht zuletzt der Raum um zu leben und die notwendige materielle und finanzielle Grundlage. Das Streben nach einem selbstbestimmten, reibungslos verlaufenden Leben ist eines der wenigen Dinge, welche die Menschen der westlichen Welt in unserer modernen Gesellschaft noch…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Proseminar 'Biographie und Lebenslauf', Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Es gibt zahlreiche grundlegende Voraussetzungen für ein eigenes Leben, darunter sind nicht zuletzt der Raum um zu leben und die notwendige materielle und finanzielle Grundlage. Das Streben nach einem selbstbestimmten, reibungslos verlaufenden Leben ist eines der wenigen Dinge, welche die Menschen der westlichen Welt in unserer modernen Gesellschaft noch gemeinsam haben. Doch gerade das eigene Leben ist stark von Individualisierung bestimmt. Ursachen dafür zeigen sich u.a. in den folgenden 15 Thesen der Gesellschaftstheorie: 1. In hochdifferenzierten Gesellschaften entsteht die Möglichkeit, beziehungsweise der Zwang, zum eigenen Leben. Der Mensch wird nur noch in einzelne Funktionsbereiche der Gesellschaft eingebunden, denn er kann heutzutage nicht mehr genügend Wissen anhäufen, um in allen Bereichen kompetent zu sein. Er muss das reibungslose Zusammenspiel dieser Sektoren selbst regulieren, d.h. sein Leben selbst in die Hand nehmen. 2. Das eigene Leben ist kein solches im Sinne eines selbstbestimmten, allein dem ich verpflichteten Lebens. Die Bedingungen für ein Leben in der heutigen Gesellschaft entziehen sich weitgehend der Kontrolle des Einzelnen, da sie zunehmend von den Vorgaben großer, komplexer Systeme wie dem Arbeitsmarkt oder dem Bildungsangebot bestimmt werden. 3. Aus These zwei folgt zwangsweise die System- und Institutionenabhängigkeit des eigenen Lebens. In den früheren, traditionellen Gesellschaften wurde der Mensch in ein weitgehend vorbestimmtes Leben hineingeboren. Heute zwingen ihn Vorgaben wie Arbeitsangebot etc. seinen Weg nach Möglichkeit selbst zu wählen, flexibel zu sein und sich gegen Konkurrenz durchzusetzen. 4. Die Normalbiographie wird zur Wahlbiographie, zur Bastel-, Risiko-, Bruch- oder Zusammenbruchsbiographie. Der Mensch kann seine eigene Biographie wählen, er kann daran basteln und Dinge ausprobieren, wobei immer ein Restrisiko und die Möglichkeit des sozialen Abstiegs und damit des Zusammenbruchs gegeben ist. 5. Unkalkulierbare Unsicherheiten, die aus sich verändernden institutionellen Vorgaben entstehen, zwingen den Menschen zur Aktivität. Die vielen Entscheidungsmöglichkeiten und auch -zwänge drängen den Menschen zu einer aktiven, durchdachten Lebensführung. [...]