Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,5, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dieser Arbeit möchte ich einen Überblick über die Veränderungen der sozialen Beziehungen und die Individualisierung des Einzelnen durch das Leben in der Stadt geben. Als Gegenüber soll dabei das Leben auf dem Land fungieren. Dabei kann man den Strukturwandel, der sich in den letzten beiden Jahrhunderte ereignete, nic ht außer Acht lassen. Dieser wird daher innerhalb der Arbeit immer wieder aufgegriffen werden. Ein wichtiger Diskussionspunkt wird die Frage sein, inwieweit Land mit traditionellem Leben bzw. Stadt mit modernem Leben gleichzusetzen sind. Zu Beginn möchte ich jedoch erst einmal eine Definition des Begriffs ‚Stadt‘ geben und dabei auf Louis Wirths soziologisches Stadtkonzept eingehen. Hier soll vor allem die Wichtigkeit der Einwohnerzahl, Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsheterogenität deutlich werden. Das darauf folgende Kapitel widmet sich der Individualisierung. Dabei sollen die damit auftretenden Probleme, wie beispielsweise der Verlust traditioneller sozialer Gemeinschaft, Identitätsfindung und soziale Distanzierung, betrachtet werden. Besonders Simmels Aufsatz „Die Großstädte und das Geistesleben“ wird hier im Vordergrund stehen. Neben den Problemen werden aber auch die positive Seite der Freiheit, die das Leben in der Stadt mit sich bringt, angesprochen. Ausführungen zum Thema ‚Lebensstile‘ werden das Kapitel abschließen. Im dritten Abschnitt gehe ich der Frage nach, wie sich soziale Beziehungen in der Stadt oder im modernen Leben von traditionellen Kontakten unterscheiden. Hier soll die Familie eine sehr wichtige Stellung einnehmen. Zum Schluss möchte ich die Diskussion Stadt-Land bzw. modern-traditionell noch einmal aufgreifen und erörtern, ob eine Trennung der Begriffe im Bezug auf die Veränderungen der sozialen Beziehungen überhaupt eine Rolle spielt.