"Individualität" und "Selbstbestimmung" sind zwei grundlegende Begriffe der Philosophie, auf die eine angemessene Selbstbeschreibung des Menschen nicht verzichten kann. Menschen unterscheiden sich nicht nur so wie andere Dinge voneinander, sondern sie wollen ihre Individualität auch ausprägen, indem sie nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben versuchen. Da diese individuelle Selbstbestimmung ihre Grenze an der Selbstbestimmung von und der Fremdbestimmung durch andere findet, kommt den beiden grundlegenden Begriffen eine gesellschaftlich-politische Bedeutung zu. Sie spielen jedoch nicht nur in der praktischen Philosophie eine wichtige Rolle, sondern sind auch für die Klärung erkenntnistheoretischer und metaphysischer Fragen von Bedeutung. So lässt sich beispielsweise im Anschluss an Kant die Auffassung vertreten, dass jede Erkenntnis eines anderen Dinges eine Selbsterkenntnis einschließt, durch die der Mensch sein Dasein theoretisch selbst bestimmt. Und so wie wir uns selbst als Individuen begreifen, lässt sich möglicherweise auch die Welt als ganze nur als etwas Individuelles begreifen. Der Sammelband vereint Beiträge prominenter Autoren, die in historischer oder systematischer Hinsicht Aspekte der Individualität und der Selbstbestimmung und ihres Zusammenhangs untersuchen.
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