Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Südasien, Note: 1,3 (sehr gut), Universität Passau (Lehrstuhl Politikwissenschaft 2), Veranstaltung: Grundkurs politische Systeme, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Sturz des autoritären Regimes General Suhartos im Jahre 1998 ist im Zusammenhang mit Indonesien wieder von einem demokratischen Staat die Rede. Dabei bleibt jedoch oft unberücksichtigt, dass Demokratie in Indonesien mit der frühen liberal-demokratischen Phase Sukarnos kurz nach der Unabhängigkeit eine längere Tradition aufzuweisen hat, als weitläufig angenommen. Inwieweit aber kamen die demokratischen Grundaspekte in Indonesien seit der Unabhängigkeit 1945 bis heute zum Tragen? Dieser Fragestellung wird in der vorliegenden Arbeit nachgegangen. Dabei wird im empirischen Teil der Arbeit die Entwicklung von Demokratie im unabhängigen Indonesien anhand ausgewählter demokratischer Grundaspekte skizziert. Im Fazit soll der Leser schliesslich einen schlaglichtartigen Überblick darüber erhalten, inwieweit diese Merkmale in der Realität bis heute zum Tragen kamen. Hierzu ist es allerdings unumgänglich, im theoretischen Teil zunächst den Demokratiebegriff an sich sowie die zentralen demokratischen Grundaspekte, welche im empirischen Teil zur Anwendung kommen sollen, zu diskutieren. Bei der Erarbeitung des Themas wurde versucht, die Arbeiten verschiedener Wissenschaftler zu berücksichtigen. So stützt sich der theoretische Teil unter anderem auf die Werke von H. Oberreuter, W. Steffani, G. Almond und D. Nohlen. Insbesondere die Auswahl der grundlegenden Merkmale von Demokratie stellte eine nicht unerhebliche Herausforderung dar. Das dreidimensionale Modell der „Embedded Democracy“ von Croissant/Thiery zur Analyse sogenannter „defekter“ Demokratien schien aufgrund der umfassenden Berücksichtigung institutioneller Grundaspekte und demokratischer Grauzonen zunächst als idealer theoretischer Rahmen . Aufgrund des beschränkten Umfangs für diese Arbeit und aus Gründen der Operationalisierbarkeit wurde aber letztendlich auf eine Minimaldefinition aus Samuel Huntington’s Standardwerk „The third Wave: Democratisation in the late twentieth Century“ zurückgegriffen. Im empirischen Teil fand eine Auswahl umfassenden Literatur zu Indonesien Verwendung. Hervorzuheben ist hier insbesondere die Beiträge von A. L. Smith zum politischen System, von D.E. Weatherbee zu den Wahlen sowie Andreas Ufens Beitrag zu den aktuellen Ereignissen aus der Zeitschrift Südostasien Aktuell. Bernhard Dahms Beitrag lieferte schließlich wertvolle Informationen zu den kulturellen Hintergründen.